TSMC-Aktie: Anleger verunsichert

Um -6% rutschten die Aktien des Halbleiterhersteller TSMC (WKN: 909800) in der vergangenen Handelswoche ab. Ursächlich dafür sind zwei negative Nachrichten für das in Taiwan ansässige Unternehmen. Wird es jetzt ungemütlich für Aktionäre?

TSMC vorgestellt
Die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company, Limited (TSMC) ist nach Intel und Samsung der weltweit drittgrößte Halbleiterhersteller und der weltweit größte unabhängige Auftragsfertiger für Fabless-Unternehmen wie AMD, Apple, Qualcomm oder Nvidia. Das Unternehmen erwirtschaftet Gewinne im zweistelligen Milliarden-Dollar-Bereich und hat eine aktuelle Marktkapitalisierung von 13,69 Billionen TWD oder 437,4 Milliarden €.

Quartalszahlen enttäuschen

Den ersten Rücksetzer für die Aktie von TSMC in der vergangenen Handelswoche gab es nach enttäuschenden Quartalsergebnissen des Halbleiterproduzenten. Denn das erste Mal in vier Jahren musste der Konzern einen Gewinnrückgang verzeichnen, und das gleich um satte 23% auf umgerechnet 5,22 Milliarden €. Der Umsatz sank zudem um 14% im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 14,99 Milliarden €.

Analysten hatten allerdings sogar mit einem deutlicheren Rückgang gerechnet, sodass diese Meldungen für die Börse eigentlich eher positive Nachrichten gewesen wären. Anleger erschütterte jedoch der Ausblick des Unternehmens. Dieser verspricht zwar im Q3 eine leichte Verbesserung der Situation, sieht aber für das Gesamtjahr aufgrund schwächerer Nachfrage einen Umsatzrückgang in Höhe von -10% vor.

AMD will sich diversifizieren

Dass sich dieses Minus in absehbarer Zeit ausgleichen dürfte, ist nicht zu erwarten, denn einer der wichtigsten Kunden von TSMC, der amerikanische Chip-Designer AMD, hat angekündigt sich mehr diversifizieren zu wollen. Zuvor war AMD größtenteils auf die Produktion der Chips in Taiwan angewiesen – dies soll sich laut CEO Dr. Lisa Su ändern.

Auf einer Konferenz in Tokio sagte sie, dass AMD in Zukunft sicherstellen möchte, die beste Lieferkette für ihre Erzeugnisse zu haben. Aus diesem Grund erwägt man im Konzern auch, auf andere Chip-Produzenten zurückzugreifen. Ein heißer Kandidat wäre dabei der ehemalige Konkurrent Intel, da Dr. Lisa Su unter anderem auf der Konferenz verlauten ließ:

Wir möchten Produktionsstandorte in verschiedenen Regionen nutzen, um uns etwas Flexibilität zu geben.

Was tun mit TSMC-Aktien?

Dementsprechend schlecht ist die aktuelle Nachrichtenlage für TSMC. Der Chipkonzern bekommt dabei nicht nur eine schwächelnde Nachfrage zu spüren, sondern auch das Misstrauen seiner Kunden aufgrund des geopolitisch heißen Standortes.

Wegen dieser Situation und des Gewinns von +30% seit Jahresanfang bei der Aktie ist es für Anleger aus meiner Sicht jetzt überlegenswert, bei dem Unternehmen Gewinne mitzunehmen, da sich die Lage für den Konzern wohl eher noch verschlimmert, bevor es wieder besser werden kann.

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