TSMC-Aktie: Das ist der Grund für Buffetts Verkauf

In einem Interview mit Nikkei gab Börsenlegende Warren Buffett preis, warum er die Aktien des Halbleiterherstellers TSMC (WKN: 909800) nach nur einem Quartal mit Millionenverlust wieder aus dem Portfolio geworfen hat. Sollten Anleger seinen Überlegungen folgen?

Die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company, Limited (TSMC) ist nach Intel und Samsung der weltweit drittgrößte Halbleiterhersteller und der weltweit größte unabhängige Auftragsfertiger für Fabless-Unternehmen wie AMD, Apple, Qualcomm oder Nvidia. Das Unternehmen erwirtschaftet Gewinne im zweistelligen Milliarden-Dollar-Bereich und hat eine aktuelle Marktkapitalisierung von 13,69 Billionen TWD oder 437,4 Milliarden €.

Geopolitische Risiken

Mit einem Verlust von mehr als 200 Millionen US$ und kurz vor einer ausbrechenden Jahresauftaktrallye hatte Warren Buffett im Dezember, nach nur knapp einem Quartal Haltedauer, die Aktien des Halbleitergiganten Taiwan Semiconductor wieder aus dem Portfolio geschmissen.

Nun begründete das Börsenorakel seine Entscheidungen gegenüber Nikkei, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete. Zunächst lobte der inzwischen 92-jährige TSMC als gut geführtes Unternehmen, sagte aber auch, dass Berkshire wesentlich bessere Möglichkeiten hätte, Geld zu investieren.

Als wesentlichen Grund für den Verkauf nannte er neben den Opportunitätskosten aber auch geopolitische Risiken, die schon von vielerlei Marktbeobachtern als eigentliche Ursache für einen Verkauf angenommen wurden.

Bessere Optionen

Dass Warren Buffett allerdings freizügig Interviews über Investmententscheidungen gibt, ist vor allem mit zunehmendem Alter für ihn sehr untypisch. Der tatsächliche Grund dafür ist andersgeartet, denn Buffett befand sich zu diesem Zeitpunkt auf einer Reise durch Japan, um sich die „besseren Optionen“, die er beim Verkauf von Taiwan Semiconductor erwähnte, einmal näher anzuschauen.

Denn das Orakel von Omaha hat mit seiner Holding Berkshire Hathaway in fünf Mischkonzerne aus Japan investiert und seinen Anteil an allen Unternehmen von 5% auf rund 7,4% hochgeschraubt. Diese Aktien hat er gekauft:

Itochu Corp. (WKN: 855471), Marubeni Corp. (WKN: 860414), Mitsubishi Corp. (WKN: 857124), Sumitomo Corp. (WKN: 860364), Mitsui & Co. (WKN: 853656)

Was tun mit TSMC-Aktien?

Aber was sollten Anleger mit TSMC-Aktien machen? Ist es Zeit zu verkaufen?

Das bleibt in jedem Fall eine Glaubensfrage bezogen auf die Risiken rund um das Thema China. Allerdings gibt es noch andere Gründe, seine TSMC-Position zumindest einmal zu überdenken.

So deuten inzwischen mehrere Indikatoren auf eine globale Rezession hin, vor der Ökonomen verstärkt warnen. Diese Krise könnte den sich in einem ständigen Schweinezyklus befindenden Chipsektor besonders hart und unangenehm treffen.

Dementsprechend sollten Investoren einen außerordentlich kritischen Blick auf die Quartalszahlen von TSMC werfen, die am 20. April veröffentlicht werden,  und anschließend überprüfen, ob der eigene Investmentcase noch intakt ist.

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