TSMC-Aktie: Diese Zahlen lassen nur einen Schluss zu

Die Aktie des taiwanesischen Chipkonzerns TSMC ist zu Wochenbeginn nach oben ausgebrochen auf ein neues Rekordhoch bei 220,20 US$ geklettert. Dieser Anstieg wurde in den letzten Tagen konsolidiert. Nun meldete das Unternehmen neue Umsatzzahlen. Sorgen sie für frische Impulse?

Umsätze steigen um fast 58%

Wie der nach Marktkapitalisierung wertvollste Börsenkonzern Asiens am Freitag bekanntgab, legten die monatlichen Erlöse im Dezember um rund 58% auf umgerechnet 8,41 Milliarden US$ zu. Für das vierte Quartal summieren sich die Umsätze damit auf 26,36 Milliarden US$, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Plus von 35% bedeutet.

Die Erwartungen der Analysten wurden damit um etwa 2% übertroffen, TSMC selbst hatte auf der letzten Bilanzpressekonferenz im Oktober einen Quartalsumsatz zwischen 26,1 und 26,9 Milliarden US$ in Aussicht gestellt.

Den ausführlichen Quartalsbericht wird das Unternehmen am 16. Januar veröffentlichen und dann auch einen aktualisierten Ausblick auf das erste Quartal und Gesamtjahr 2025 präsentieren.

Wichtiger Gradmesser für die gesamte Branche

TSCM ist der mit Abstand größte Auftragsfertiger in der Chipindustrie und profitiert von der stark wachsenden Nachfrage nach Anwendungen rund um Künstliche Intelligenz, die eine hohe Rechenleistung erfordern. Die Zahlen des Unternehmens sind damit auch ein wichtiger Gradmesser für die Wachstumsperspektiven in der Chipbranche im Allgemeinen und besonders im Bereich KI.

Die hohen Wachstumsraten unterstreichen die Erwartung, dass die großen Tech-Konzerne weiterhin viel Geld für den Ausbau ihrer KI-Infrastruktur in die Hand nehmen. Letzte Woche hatte der US-Softwareriese Microsoft angekündigt, in diesem Jahr weitere 80 Milliarden US$ in den Aufbau von KI-basierten Rechenzentren zu investieren.

Dominator im Foundry-Geschäft

Zu den Kunden von TSMC gehören fast alle großen und namhaften Technologiekonzerne der Welt, darunter der iPhone-Konzern Apple und der KI-Chip-Gigant Nvidia. Das Unternehmen kontrolliert das Foundry-Geschäft und hat in der Auftragsfertigung einen Marktanteil von rund 60%.

Intel droht in diesem Bereich den Anschluss zu verlieren. Und auch dem dritten großen Player, dem südkoreanischen Tech-Konzern Samsung, läuft TSCM klar den Rang ab. So laufen mittlerweile fast alle Hightech-Anwendungen, egal ob GPU, CPU oder Rechenzentren, über die Chips von Taiwan Semiconductor.

Und die Nachfrage nach diesen Produkten ist ungebrochen. Das zeigt der starke monatliche Anstieg im Dezember. Im Jahresverlauf hatte TSMC zumeist Wachstumsraten von um die 30% gemeldet, im Gesamtjahr dürfte der Umsatz um knapp 34% gestiegen sein.

Ob die starke Wachstumsdynamik auch in 2025 aufrechterhalten werden kann, bleibt abzuwarten. Die hohen KI-Investitionen der großen Tech-Konzerne deuten aber darauf hin, dass sich der positive Trend in jedem Fall fortsetzen wird.

Auch fundamental nicht zu teuer

In 2024 dürfte der Gewinn von Taiwan Semi um 35% auf einen neuen Rekordwert von 6,92 US$ je Aktie gestiegen sein. Für 2025 sehen die Prognosen ein weiteres Gewinnwachstum von 30% auf 9,00 US$ pro Aktie vor. Damit würde das Papier mit einem Forward-KGV von knapp 23 bewertet, was für ein derart rapide wachsendes Unternehmen nicht zu hoch ist.

Ich gehe daher davon aus, dass die Aktie ihren Aufwärtstrend fortsetzen wird und halte Kurssteigerungen auf 300 US$ in diesem Jahr durchaus für möglich.

Anleger, die sich die Aktie ins Depot legen, müssen sich aber über das geopolitische Risiko bewusst sein, dass im China-Taiwan-Konflikt schlummert. Die von Donald Trump angekündigten Zolltarife dürften die Geschäfte meines Erachtens aber nicht entscheidend tangieren.

Wer übrigens auf der Suche ist nach den Hidden Champions im KI-Sektor: Unser neuer Report deckt auch weniger bekannte, aber hochinteressante Aktien auf.