TUI-Aktie -50%: Das ist der lapidare Grund
Die TUI-Aktie (WKN: TUAG50) stürzte heute von 15,70 € auf nur noch etwa 8,00 € ab. Doch was sind die Gründe für den rasanten Kurssturz? Und ist dies ein weiteres Warnsignal oder eine Chance, günstig zu kaufen?
TUI mit Doppelsitz in Berlin und Hannover ist der führende europäische Tourismuskonzern mit Reisebüros und -veranstaltern, Incoming-Agenturen, Hotels, Fluggesellschaften und Kreuzfahrtschiffen. Das Unternehmen beschäftigt rund 70.000 Mitarbeiter und führt etwa 27 Millionen Kunden. An der Börse hat der Touristik-Riese derzeit einen Wert von rund 3 Milliarden €.
Kapitalerhöhung ist der Grund
Der Grund für das dicke Minus ist keineswegs ein Abverkauf, sondern es ist die Folge einer von TUI angekündigten Kapitalerhöhung. So will das Unternehmen 1,8 Milliarden € aufnehmen und dazu 328 Millionen neue Aktien im Bezugsverhältnis von 8:3 ausgeben.
Da die Aktie seit heute Ex-Bezugsrechte handelt und diese im aktuellen Handel mit etwa 6,50 € gepreist werden, ergibt sich bei Summierung des Aktienpreises plus der Bezugsrechte ein Kurs von 14,50 Euro, was einen deutlich geringeren Abschlag darstellt, als es der Blick auf den Kurs vermuten lässt.
Maßnahme soll Kredit tilgen
Die aufgenommenen 1,8 Milliarden € will TUI nach Abschluss der Kapitalerhöhung Mitte April verwenden, um die Coronahilfen des Staates zurückzuzahlen. Dieser hatte TUI 2020 eine Stütze von 4,3 Milliarden € eingeräumt, inklusive einer hohen Kreditlinie bei der KfW.
Fast drei Jahre später sind immer noch 2,6 Milliarden € dieser Verbindlichkeiten offen, welche nun restlos getilgt werden sollen. TUI-Chef Sebastian Ebel erklärte am vergangenen Freitag:
Die vollständige Rückführung der staatlichen Corona-Hilfen war unser erklärtes Ziel. Mit der jetzt beschlossenen Kapitalerhöhung gehen wir den letzten Schritt bei den WSF-Hilfen und setzen unsere Zusage um.[...] Wir werden aus dem Erlös die vom WSF erhaltenen Hilfen einschließlich Zinsen zurückzahlen.
Aktie weiterhin kein Kauf
Zwar macht TUI mit der Abzahlung der Schulden einen richtigen Schritt, wie auch Analysten betonen, allerdings geht das Vorgehen des Unternehmens Zulasten der Aktionäre, welche stark verwässert werden.
Dementsprechend bleibt die Aktie trotz einer deutlichen Rabattierung in den vergangenen Monaten aufgrund vielfältiger Probleme, Verwässerung und schlechten Margen definitiv kein Kauf. Anleger sollten sich deswegen weiter von dem Titel fernhalten.
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