TUI-Aktie: Das sieht nicht gut aus
Die TUI-Aktie (WKN: TUAG50) verliert heute fast -4% auf 16,84 €, im Tief waren es sogar 16,55 €. Die Reisebranche verzeichnet steigende Buchungszahlen und das TUI-Management versprüht Optimismus – aber reicht das, um dem Papier neuen Schwung zu verleihen?
TUI mit Doppelsitz in Berlin und Hannover ist der führende europäische Tourismuskonzern mit Reisebüros und -veranstaltern, Incoming-Agenturen, Hotels, Fluggesellschaften und Kreuzfahrtschiffen. Das Unternehmen beschäftigt rund 70.000 Mitarbeiter und führt etwa 27 Millionen Kunden. An der Börse hat der Touristik-Riese derzeit einen Wert von rund 3 Milliarden €.
Ordentliche Ergebnisse verpuffen
Es sah vermeintlich gut aus, als der Konzern Mitte Februar ordentliche Zahlen zum ersten Quartal präsentiert hat. Ein von 2,4 auf 3,8 Milliarden € gesteigerter Umsatz und ein auf -153 Millionen € verbessertes bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) schienen zu signalisieren, dass der mit Milliarden-Staatshilfen gerettete Touristik-Riese auf bessere Zeiten zusteuert. Zudem wurde von guten 8,7 Millionen Buchungen berichtet.
Charttechnisch üble Lage
Einen Monat später muss man sagen: Der zunächst positive Effekt ist verpufft, es sieht nicht gut aus. Wichtige charttechnische Unterstützungen sind gebrochen worden. Der Fall in tiefere Etagen droht. Jedenfalls kommen das schon durch die Corona-Krise schwer gebeutelte Unternehmen und mit ihm die Aktie nicht zur Ruhe.
Wir haben zuletzt in diesem Artikel die Entwicklung kommen sehen und davor gewarnt, die Aktie zu kaufen. Denn trotz des Optimismus, den die Verantwortlichen unverdrossen an den Tag legen, bleibt ein Kernproblem bestehen: Die nächste Kapitalmaßnahme des hoch verschuldeten Konzerns steht an. Aktionäre sind bereits mehrfach verwässert worden.
Nächste Kapitalmaßnahme kommt
Klar ist: Die von der Hauptversammlung beschlossene und umgesetzte Aktienzusammenlegung im Verhältnis 10:1, durch welche die Zahl der ausgegebenen Aktien auf 178,52 Millionen gesunken ist, dient letztlich nur dem einen Zweck, sich erneut Geld am Kapitalmarkt zu beschaffen. Daran lässt die TUI selbst keinen Zweifel: „Die Zusammenlegung der Aktien ist Voraussetzung für die im Laufe des Jahres geplante Kapitalerhöhung.“
Mit dem Erlös will der Konzern die Staatshilfen bis Ende des Jahres vollständig zurückzahlen. Darüber hinaus soll die Kreditlinie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) signifikant reduziert und somit die Bilanz gestärkt werden.
Aktie weiterhin kein Kauf
Angesichts dessen ist es kein Wunder, dass der optimistische Ausblick des Konzerns, das bereinigte EBIT für das Geschäftsjahr 2023 deutlich zu steigern, keine Investoren anlockt.
Anleger sind meiner Ansicht nach weiterhin an der Seitenlinie besser aufgehoben. Denn der Börsenwert des Unternehmens beträgt immer noch rund 3 Milliarden €, so dass die Aktie keinesfalls günstig ist.
Und wer möchte schon gerne stark verwässert werden?
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