TUI-Aktie: Jetzt kaufen oder an der Seitenlinie bleiben?

Der Blick auf den Chart der TUI-Aktie (WKN: TUAG50) verrät den Druck, der auf dem Papier nach der Kapitalerhöhung Ende März immer noch lastet. Aktuell stehen 6,84 € auf der Kurstafel, das sind knapp -13% in den vergangenen fünf Handelstagen. Bietet sich Anlegern hier eine Chance oder sollten sie die Aktie meiden?

TUI mit Doppelsitz in Berlin und Hannover ist der führende europäische Tourismuskonzern mit Reisebüros und -veranstaltern, Incoming-Agenturen, Hotels, Fluggesellschaften und Kreuzfahrtschiffen. Das Unternehmen beschäftigt rund 70.000 Mitarbeiter und führt etwa 27 Millionen Kunden. An der Börse hat der Touristik-Riese derzeit einen Wert von rund 3,47 Milliarden €.

Rückzahlung der Corona-Hilfen

Die TUI will die staatlichen Corona-Hilfen vollständig zurückzahlen und hat zu diesem Zweck eine vollständig gezeichnete Kapitalerhöhung mit Bezugsrechten in Gang gesetzt.

Mit dem Erlös von 1,8 Milliarden € soll auch die Kreditlinie bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) signifikant reduziert werden, um die Zinskosten und die Verschuldung zu senken.

Bezugsrechte verlieren stark an Wert

Seit dem 28. März und noch bis einschließlich 17. April können Aktionäre neue Aktien im Bezugsverhältnis 8:3 erwerben. Der Bezugspreis wurde auf 5,55 € festgelegt.

Doch die Bezugsrechte haben drastisch an Wert verloren, aktuell werden sie nur noch mit rund 1,97 €, -14% tiefer als am Montag, gehandelt.

TUI-Chef Sebastian Ebel sieht durch die Kapitalmaßnahme große Vorteile für sein Unternehmen:

TUI erhält eine gute Bilanzstruktur und verbessert ihre Ertragskraft. Profitables Wachstum bleibt unser Ziel für die Zukunft.

Extreme Verwässerung

Was Ebel allerdings nicht sagt: Die künftig verbesserten Rahmenbedingungen für den Touristik-Riesen gehen einher mit einer drastischen Verwässerung der Aktionäre, und die laufende Kapitalerhöhung ist keinesfalls die erste und vermutlich auch nicht die letzte.

Wir haben bereits Mitte Januar in diesem Artikel auf die für Anleger negativen Folgen hingewiesen und deshalb von einem Investment abgeraten. Zumindest solange der Bezugsrechtehandel noch läuft, also bis einschließlich 17. April, sollten Anleger die Aktie weiterhin unbedingt meiden.

Fernhalten von der Aktie

Werden danach die Karten neu gemischt? Wenn man auf die jüngsten Geschäftsergebnisse der TUI blickt, auf deren stagnierende Umsätze und geringen Margen in der Vergangenheit und vor allem auf die sehr hohe Nettoverschuldung von mehr als 5,2 Milliarden €, muss man daran wohl ernsthafte Zweifel haben.

Zwar wurde im ersten Quartal der Umsatz auf 3,8 Milliarden € gesteigert (Vorjahr: 2,4 Milliarden €) und auch das bereinigte EBIT war erheblich besser als 2022, jedoch standen hier immer noch -153 Millionen € zu Buche.

Insofern muss meiner Meinung nach TUI-Chef Ebel erstmal den Beweis dafür antreten, das bereinigte Ergebnis im Gesamtjahr 2023 signifikant steigern zu können, ehe ich persönlich ein Investment in Betracht ziehen würde.

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