TUI-Aktie: Neues Geschäftsfeld, neuer Schwung?

Ende April notierte die TUI-Aktie (WKN: TUAG50) noch auf einem Allzeittief bei etwa 5,70 €. Nachdem sich der Titel in der Zwischenzeit etwas erholen konnte, werden die Nerven der Anleger jetzt bereits wieder auf die Probe gestellt. Ob die jüngste Ankündigung daran etwas ändert, bleibt mindestens fraglich.

Reisen künftig verstärkt per Schiene?

Mit dem Urlaubsflieger in die Ferien: Dieses Modell stellen immer mehr Menschen vor dem Hintergrund des Klimawandels infrage. TUI wird zwar nach wie vor und vor allem die Nachfrage in der Luft bedienen; das Unternehmen möchte der neuesten Ankündigung zufolge allerdings auch wieder intensiver auf der Schiene mitmischen. Genauer geht es um Nachtzüge, die das Leistungsangebot des Konzerns womöglich schon bald ergänzen.

TUI bot Ähnliches in der Vergangenheit bereits an, ehe das Geschäftsfeld vor rund drei Jahrzehnten an Bedeutung verlor und schließlich vollständig aufgegeben wurde. Nun also scheinbar der Turnaround.

Ein erster Anfang ist schon gemacht: Seit Juli dieses Jahres betreiben die Hannoveraner den sogenannten TUI City Express in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Start-up Green City Trip. Im Raum steht laut CEO Sebastian Ebel, dass in Zukunft rund zwölf Züge Passagiere quer durch Europa transportieren. Lediglich spanische Badeorte scheiden aufgrund nicht kompatibler Gleise bei den Planungen aus.

Fokus auf den Chart

Unabhängig davon, ob das Angebot mit Nachtzügen seiten des Reiseveranstalters tatsächlich umgesetzt wird, dürften sich die Investoren der TUI-Aktie zunächst über die kurzfristige Performance ihres Titels Sorgen machen. Die ließ in den zurückliegenden Wochen wie so oft zu wünschen übrig. Mittlerweile nähert sich der Anteilsschein der wichtigen 6 €-Marke gefährlich nahe. Ein Unterschreiten könnte zusätzliche Abverkäufe zur Folge haben.

Dabei hatte es zumindest in operativer Hinsicht zuletzt nicht schlecht ausgesehen. Vor allem das immens wichtige Sommergeschäft beziehungsweise die Buchungszahlen konnten sich sehen lassen. So waren im vorhergehenden Quartal beispielsweise alle 16 Kreuzfahrtschiffe des Konzerns im Einsatz.

Schon am 30. September endet für die Hannoveraner das Geschäftsjahr. Investoren dürften diesem Datum mit Spannung und möglicherweise etwas Sorge entgegensehen.

Ein Kauf drängt sich nicht auf

Die charttechnische Lage bleibt bei der TUI-Aktie unverändert angespannt, auch wenn der Titel am Montag bis zum späten Nachmittag etwas an Wert zulegen konnte. Anleger warten die weiteren Geschehnisse besser vom Seitenrand aus ab und evaluieren die Situation spätestens nach der Bekanntgabe der Jahresergebnisse neu.