TUI-Aktie: Warum überzeugt sie nicht?
Nachdem die TUI-Aktie (WKN: TUAG50) Mitte April kurzzeitig auf ein neues 12-Monatshoch geklettert war, legte sie postwendend den Rückwärtsgang ein und kehrte in ihren alten Seitwärtstrend zurück. Hat das Papier des weltgrößten Reisekonzerns einfach zu wenig Perspektive, um Anleger von sich zu überzeugen?
ℹ️ TUI vorgestellt
- Die TUI AG ist der größte Touristikkonzern der Welt.
- TUI betreibt eigene Hotels, Fluggesellschaften und Kreuzfahrtschiffe sowie Reisebüros, Incoming-Agenturen und Reiseveranstalter.
- Der Konzern hat einen rechtlichen Doppelsitz in Berlin und Hannover, wobei die Konzernverwaltung in der niedersächsischen Landeshauptstadt angesiedelt ist.
- TUI notiert im Prime Standard der Frankfurter Börse und ist ca. 3,5 Milliarden € wert.
Die Reisebranche brummt
Die Rahmenbedingungen für einen weiteren Kursanstieg der TUI-Aktie waren noch nie so gut wie heute. Die Reisebranche hat die Corona-Pandemie endgültig hinter sich gelassen und steuert auf neue Rekordwerte zu.
Laut einer jüngsten Analyse des Forschungsinstituts Travel Data + Analystics haben die Deutschen bis dato fast 8,8 Milliarden € in ihren Sommerurlaub im aktuellen Jahr investiert. Das bedeutet ein Umsatzwachstum von 21% gegenüber dem Vorjahr.
Auch die Wintersaison 2023/24 dürfte sehr gut gelaufen sein. Daten von TDA zeigen, dass bis Ende März ebenfalls ein Umsatzplus von 21% gegenüber dem Vorjahr erzielt wurde. Damit übertraf die aktuelle Wintersaison sogar das Niveau des Vor-Corona-Winters 2018/19 um 16%.
Zurück im Seitwärtstrend
Nach einem sehr kurzzeitigen Ausbruch Mitte April steckt die TUI-Aktie nun wieder in ihrem hartnäckigen Seitwärtstrend zwischen 6,00 und 7,30 € fest. Gründe für einen baldigen Ausbruch aus diesem Seitwärtskanal sehe ich derzeit nicht.
Deshalb brummt TUI nicht
TUI dürfte einer der großen Profiteure des aktuell guten Branchenklimas sein. Trotzdem gibt es Gründe, vor einem Investment in die TUI-Aktie zurückzuschrecken.
Der deutsche Reisegigant verdient notorisch wenig Geld, was an seinem extrem kapitalintensiven Geschäftsmodell liegt. Die operative und die Cashflow-Marge sind deutlich geringer als bei Reise-Technologieunternehmen wie Airbnb oder Booking.
Hinzu kommt der große Schuldenberg von TUI. Einem Cash-Bestand von 1,8 Milliarden € stehen kurzfristige Verbindlichkeiten von 7,3 Milliarden € und langfristige Verbindlichkeiten von 6,8 Milliarden € gegenüber. Kein gesundes Verhältnis.
Vor diesem Hintergrund wundert es mich nicht, dass die TUI-Aktie nur mit einem Forward-KGV (2025) von 6 gehandelt wird. Was auf den ersten Blick spottbillig aussieht, ist auf den zweiten Blick eben kein Schnäppchen.
Am 15. Mai wird TUI sein Zahlenwerk für das zweite Quartal vorlegen. Der Reisekonzern wird sehr gute Zahlen benötigen, um der Aktie wieder Rückenwind zu verschaffen. Vor allem auf die Entwicklung der Profitabilität wird es ankommen. Anleger sollten meines Erachtens bis Mitte Mai mit einem Investment in die TUI-Aktie warten.
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