Twitter: Es geht drunter und drüber
Bei Twitter dürften sich nach dem Aufkauf durch Tesla-Gründer Elon Musk die Zeiten nun drastisch ändern, was sich in Zügen bereits zeigt. Die Entlassung hochrangiger Manager ist für viele Beobachter dabei nur der erste Schritt. Wie geht es mit dem Kurznachrichtendienst nun weiter?
Der US-Kurznachrichtendienst Twitter wurde 2006 in San Francisco, Kalifornien, gegründet und gewann weltweit rasch an Popularität. In den vergangenen Jahren wurde die Plattform jedoch wegen sich häufender Zensurmaßnahmen kritisiert, prominentester Fall war die dauerhafte Sperrung des Benutzerkontos des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Das alles könnte sich im Zuge der Übernahme durch Milliardär Elon Musk nun ändern. Die Marktkapitalisierung des Konzerns belief sich zuletzt auf etwa 41 Milliarden US$.
Streitpunkt blaues Häkchen
Twitter ist als soziales Medium vor allem für die Vergabe der blauen Häkchen bekannt. Doch gerade die bereiten nach der Übernahme durch Elon Musk massive Probleme. Künftig soll jeder, der 8 US$ im Monat bezahlt, einen solchen Verifikationshaken bekommen. Eine individuelle Prüfung der Identität fällt im Gegenzug weg. Das haben sich einige nun bereits zunutze gemacht.
Immer häufiger tauchen nun nämlich täuschend echt aussehende dieser blauen Haken auf und sorgen dadurch für heftige Turbulenzen auf der Plattform. Das Chaos ging dabei zuletzt soweit, dass sich sogar die US-amerikanische Verbraucherschutzbehörde namens FTC einschaltete und eine scharfe Warnung in Richtung des Kurznachrichten-Dienstes aussprach.
Ein Pharma-Riese muss büßen
Was der Strategiewechsel von Twitter mitsamt der wegfallenden Identitätsprüfung konkret bedeuten kann, hat nun auch der Pharma-Riese Eli Lilly zu spüren bekommen. Auf einem Fake-Account wurde angepriesen, dass Insulin künftig kostenfrei vertrieben würde. Dass das natürlich nicht der Wahrheit entspricht, musste der Konzern im Nachhinein richtigstellen. Bis dahin war der Börsenwert allerdings zwischenzeitlich um satte 16 Milliarden US-Dollar eingekracht.
Das schlimmste Szenario
Vor kurzem teilte Elon Musk ganz unverhohlen mit, dass eine Insolvenz von Twitter in den kommenden Monaten zumindest nicht auszuschließen sei. Eine große Herausforderung ist es, weitere Einnahmequellen zu erschließen. Ob das allerdings im Zuge der jüngsten, von Planlosigkeit geprägten Entwicklungen gelingen wird, darf mindestens angezweifelt werden.
Auch sonst dürfte Elon Musk beim Großteil der verbliebenen Mitarbeiter bislang nicht auf viel Gegenliebe gestoßen sein. Unter anderem kündigte er in bekannter Manier an, dass – ähnlich wie bei Tesla – künftig jeder mindestens 40 Stunden die Woche im Büro zu verbringen habe.
Delisting eine gute Entscheidung?
Dass einer der ersten Handlungen von Elon Musk darin bestanden hatte, die Twitter-Aktie von der Börse zu nehmen, könnte angesichts der jetzigen Geschehnisse rückblickend nicht die schlechteste Entscheidung gewesen sein.
Der Kurznachrichten-Dienst dürfte ohnehin schon ausreichend damit beschäftigt sein, sich unter der neuen Leitung zu reorganisieren und dabei eine Strategie zu finden, die auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist.
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