Uber-Aktie -6%: Jetzt einsteigen?

Die Uber-Aktie (WKN: A2PHHG) ist am Mittwoch um fast -6% im US-Handel eingebrochen und hat damit ihren seit Ende März bestehenden Abwärtstrend fortgesetzt. Was drückt derzeit auf den Kurs des Mobilitätsdienstleisters?

Zu hohe Erwartungen

Die Quartalszahlen von Uber fielen sehr solide aus, aber offenbar hatten sich Anleger mehr erhofft. Anders lässt sich die negative Reaktion der Börse auf das Zahlenwerk kaum erklären.

Uber steigerte seinen Umsatz im ersten Quartal um 15% gegenüber dem Vorjahr auf 10,13 Milliarden US$ und übertraf damit geringfügig den Analystenkonsens von 10,09 Milliarden US$.

Besonders stark entwickelten sich die Erlöse aus dem Fahrgeschäft. Sie stiegen um 30% gegenüber dem Vorjahr. Mit einem Wachstum von lediglich 4% waren die Bereiche Essensauslieferung (Uber Eats) und Frachtverkehr deutlich wachstumsschwächer. Die Zahl der monatlich aktiven Nutzer der Uber-Plattform stieg um 15% auf 149 Millionen, die Zahl der Fahrten erhöhte sich um 21% auf 2,57 Milliarden.

Noch wesentlich positiver als die Nutzerzahlen und der Umsatz entwickelten sich Ergebnis und Cashflow. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg gegenüber dem Vorjahr um 82% auf 1,38 Milliarden US$. Der freie Cashflow erhöhte sich von 549 Millionen US$ im ersten Quartal 2023 auf 1,36 Milliarden US$ im letzten Vierteljahr.

Der Abwärtstrend geht weiter

Die zwischenzeitliche Erholung der Uber-Aktie in den letzten April- und ersten Mai-Tagen war nur von kurzer Dauer. Durch den gestrigen Kursrutsch setzt der Nasdaq-Titel seinen seit über zwei Monaten bestehenden Abwärtstrend fort.

Bei 63 US$ sollte erstmal Schluss sein. Hier erwartet die Uber-Aktie eine starke Unterstützungszone.

Kurzfristig nein, langfristig ja

Die Quartalszahlen von Uber zeigen klipp und klar, dass das Unternehmen inzwischen in der Lage ist, profitabel zu wachsen und gleichzeitig seinen Cashflow zu steigern. Trotzdem ist die Uber-Aktie für mich aktuell keine Kaufempfehlung. Warum?

Aus dem einfachen Grund, dass sie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 80 zu teuer ist für ein Unternehmen mit nicht astronomischen Wachstumsraten und einer relativ niedrigen operativen Marge. In den letzten 24 Monaten hat die Uber-Aktie ihren Kurs annähernd verdreifacht. Ich glaube, dass Anleger etwas zu viel Fantasie in den Technologiewert eingepreist haben.

Langfristig ist die Uber-Aktie zweifellos ein attraktives Investment, aber sie muss zu einer attraktiveren Bewertung zurückkehren. Anleger sollten das Papier deshalb auf der Watchlist haben. Bei weiteren Kursrückgängen kann man durchaus über ein Investment nachdenken.