Uber: Grubhub-Deal geplatzt – was jetzt?

Manuel
12.06.20

Die Übernahme von Grubhub (WKN: A1XE9Z) durch Uber (WKN: A2PHHG) ist gescheitert. Der lachende Dritte wird aller Wahrscheinlichkeit nach Just Eat Takeaway.com (WKN: A2ASAC) aus Amsterdam sein. Der europäische Riese schnappt Uber das US-fokussierte Essensgeschäft vor der Nase weg,

Just Eat Takeaway strebt ähnlich wie Uber die komplette Kontrollübernahme des strauchelnden Grubhub-Konzerns an. Wissenswert ist, dass der Deal vom Ansatz, nämlich im Rahmen eines Aktientausches beider Gesellschaften, ähnlich gestaltet ist wie der, den Uber geplant hatte.

Der Knackpunkt bei solchen Mega-Deals ist stets der Preis. Bei Uber monierte das Grubhub-Management die aus ihrer Sicht zu niedrige Bewertung. Nun hängt die Valuation von Grubhub vom Aktienpreis Just Eats ab, der bei 98,60 Euro angesetzt wurde, sich zur Stunde allerdings schon auf 82,20 Euro abgekühlt hat. Fakt ist, dass Grubhub zum Zeitpunkt des Just Eat-Angebots auf voll verwässerter Basis mit einem theoretischen Transaktionswert von 7,3 Milliarden US-Dollar bedacht wird.

Marktbeobachter sehen in dem Schritt durchaus Sinn, holt sich Just Eat 23 Millionen bestellfreudige US-Kunden – vom Bestellumfang einzelner Lieferungen weitaus lukrativer als die Europäer – ins Boot und auch kulturell würden sich Grubhub und Just Eat super ergänzen, hieß es.

Übernahme-Idee leider geplatzt, aber...

Ein Bein hat Uber mit seiner Eats-Sparte schon im Markt. Durch Grubhub wollte man im hart umkämpften Delivery-Business seine Präsenz stärken – und gemeinsam jährlich 300 Millionen Kosten einsparen.

Eine potenzielle Transaktion war einer der Gründe, warum ich im Mai vehement zum Investment in Uber-Aktien riet. Dass diese nicht zustande kommt, nimmt verständlich Phantasie aus dem Kurs, der wie erwartet schön anlief und in der Spitze 38,78 USD erreichte.

...Uber wird eine Gewinner-Aktie werden 

Der gestrige Kursrutsch von -10,71% auf 31,10 USD ist Ausdruck enttäuschter Anleger. Im Nasdaq-Handel am Freitag entspannt sich die Lage etwas. Uber covert – abseits vom Foodservice – (fast) sämtliche Aktivitäten rund um die Zukunft der Mobilität. Deswegen finde ich die Aktie äußerst spannend.

Eine Bewertung im herkömmlichen Sinne ist derzeit nicht möglich. Für den Ride-Hailing-Anbieter gilt es, die Umsatzwachstumsdynamik beizubehalten. Aus Anlegersicht bleibt die Uber-Aktie vor allem auf Dekadensicht interessant, da sich erst über die nächsten Jahre das Potenzial diverser Technologiefelder Ubers voll entfalten wird.

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