UBS-Aktie: Aussichtsreich oder gibt es was Besseres?

Die Aktie der Schweizer Großbank UBS (WKN: A12DFH) konnte am Mittwoch von den guten Quartalszahlen nur kurzfristig profitieren, sie beendete den Handelstag mit einem Verlust von -4,5%; aktuell steht sie bei 27,20 SFR (Schweizer Franken). Insgesamt bewegt sich der Kurs im laufenden Jahr innerhalb einer Range von 24 bis 29 SFR. Lohnt sich hier noch ein Einstieg oder bieten andere Bankaktien mehr Potenzial?

Solide Geschäftszahlen

Ähnlich gut wie in den Vorquartalen verlief die Geschäftsentwicklung im dritten Quartal. Die Integration der Credit Suisse verläuft planmäßig. Diese ist zwar mit hohen Kosten verbunden, diese werden jedoch mit zunehmender Zeit immer geringer.

In der Zeit vom Juli bis September wurde ein Vorsteuergewinn von 1,9 Milliarden US$, ein Jahr zuvor lag das Ergebnis bei 0,3 Milliarden US$. Unterm Strich verblieb ein Nettogewinn von 1,4 Milliarden US$ – im Vorjahr lag der Verlust bei 0,8 Milliarden US$. Das letzte Jahr war durch hohe Kosten für den Beginn der Integration geprägt.

Das Aufwand-Ertrag-Verhältnis reduzierte sich von 99,6% auf 83,4%, dies zeigt die Fortschritte bei der Integration der Credit Suisse. Insgesamt wurden die Kosten im vergangenen Quartal um 0,8 Milliarden US$ gesenkt.

Neben der Kostenreduktion trugen auch die erhöhten Erlöse zur Ertragsverbesserung bei. Auf Konzernebene erhöhten sich die Erträge um 9% auf 11,6 Milliarden US$. Positiv entwickelte sich der Zufluss neuer Gelder, im vergangenen Quartal lagen diese bei 25 Milliarden US$.

Vorstand zeigt sich zufrieden

Die Geschäftsleitung gibt sich mit der Gesamtentwicklung des Konzerns sehr zufrieden und blickt zuversichtlich auf die weitere Geschäftsentwicklung. Sehr erfreulich ist, dass die Kunden wieder Vertrauen fanden und wieder Mittelzuflüsse zu verzeichnen sind.

Sergio P. Ermotti, CEO UBS, kommentierte die Entwicklung so:

Das Ergebnis im dritten Quartal zeigt die Stärke unseres diversifizierten Geschäftsmodells mit seiner globalen Reichweite und einem einzigartigen Kundenstamm. In einem Marktumfeld, das zwar positiv war, aber geprägt von Phasen erhöhter Volatilität und Verwerfungen, verzeichneten unsere Geschäftsbereiche ein beeindruckendes Ertragswachstum

Jahresziele bestätigt

Aufgrund der bisherigen Entwicklung wurden die Jahreserwartungen bestätigt. Demnach soll insgesamt ein Mittelzufluss von 100 Milliarden US$ erreicht werden. Bei den Kosten ist eine Reduktion von 7,5 Milliarden US$ vorgesehen.

Für das vierte Quartal wird ein Rückgang beim Nettozinsergebnis im mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet. Insgesamt sind die Jahresziele wie immer konservativ gefasst.

Potenzial begrenzt

Bankaktien sind zuletzt allgemein sehr gut gelaufen. Diese Dynamik ist bei der UBS-Aktie zwar nicht eingetreten, deren starker Kursanstieg lag im letzten Jahr. Daher sollte die Seitwärtsentwicklung im laufenden Geschäftsjahr nicht überbewertet werden. Meiner Meinung nach ist in dem bisherigen Kursanstieg viel Positives eingepreist. Das zukünftige Potenzial dürfte daher begrenzt sein.

Die Marktkapitalisierung ist im Vergleich zu anderen europäischen Bankaktien ambitioniert. Die Deutsche Bank und die Commerzbank sind im Verhältnis zur Ertragskraft deutlich niedriger bewertet. Die Aktiendividende ist mit aktuell 1,2% niedrig. Für das laufende Geschäftsjahr dürfte es zu einer höheren Dividendenzahlung kommen.

Die Analysten sind bezüglich ihrer Einschätzungen sehr unterschiedlich. Jefferies sieht den fairen Wert bei 22 SFR, Goldman Sachs dagegen bei 38,70 SFR. JP Morgan mit 31 SFR ist eher bei meinen Erwartungen.

Mein Fazit: Im Vergleich zur UBS gibt es aussichtsreichere Bankaktien. Dies gilt insbesondere für die Aktie der Deutschen Bank; deren Dividendenrendite ist höher und sie bietet mehr Kurspotenzial.