UBS-Aktie: Das zeigen die Geschäftszahlen auf
Von dem Einbruch des Kurses nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen konnte sich die UBS-Aktie (WKN: A12DFH) wieder erholen und steht aktuell bei rund 20 Schweizer Franken (SFR). Seit dem Tief im Oktober letzten Jahres beträgt der Kursgewinn +42%. Wie geht es mit dem Papier zukünftig weiter?
Die schweizerische UBS Group AG ist ein weltweit agierendes Finanzdienstleistungsunternehmen. Die Schwerpunkte liegen im Asset Management, im Investment-Banking sowie im Bereich des Private-Banking. Das Bankhaus ist in über 50 Ländern sowie allen bedeutenden Finanzplätzen präsent. Die Marktkapitalisierung beträgt 66,5 Milliarden Schweizer Franken.
Sehr starkes viertes Quartal
Im vierten Quartal konnte der Finanzkonzern deutlich zulegen, das trug wesentlich zum Erfolg im gesamten Geschäftsjahr bei. Im Bankgeschäft ist Vertrauen der entscheidende Faktor, und hier konnte UBS deutlich gewinnen.
Von dem gesamten Vermögensneuzugang von 60 Milliarden US$ gingen allein 23 Milliarden US$ im vierten Quartal ein. Hier könnte allerdings ein Teil des Geldabzuges bei der Credit Suisse enthalten sein. Diese litt zuletzt unter dem hohen Abfluss von Kundengeldern.
Die Erlöse stiegen um 12% auf 8,03 Milliarden US$. Der Nettogewinn betrug 1,65 Milliarden US$ und stieg damit um 23% gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Entwicklung im Gesamtjahr eher schwach
Dass das Gesamtjahr insgesamt noch zufriedenstellend ausfiel, verdankt der Konzern dem guten Ergebnis im vierten Quartal. Auf Jahresbasis sind die Zahlen eher als enttäuschend zu bewerten.
Der Fairness halber muss man der Bank zugestehen, dass fast alle international tätigen Großbanken Probleme bei der Ertragsentwicklung haben. Viele haben einen größeren Stellenabbau angekündigt. Das hat das Schweizer Institut nicht vor.
Der gesamte Jahreserlös lag mit 34,5 Milliarden US$ rund 1 Milliarde unter dem Vorjahreserlös. Hierfür verantwortlich sind sinkende Provisionseinnahmen und ein insgesamt sinkender Zinsüberschuss.
Der Nettogewinn liegt mit 7,6 Milliarden US$ nur geringfügig über dem Vorjahreswert von 7,4 Milliarden US$. Die Steigerung beruht darauf, dass die Personalkosten um 4% gesunken sind.
CEO Ralph Hamers kommentiert die Geschäftsentwicklung so:
In einem schwierigen makroökonomischen und geopolitischen Umfeld erzielten wir solide Ergebnisse für das Gesamtjahr und das vierte Quartal. Unsere Performance zeigt, dass unsere Strategie richtig ist. Die Kunden wandten sich mit dem Wunsch nach Beratung und Stabilität an uns. Daraus ergab sich ein Nettoneuzufluss der gebührengenerierenden Vermögenswerte von 60 Milliarden US$ im Gesamtjahr und 23 Milliarden US$ im vierten Quartal. Wir haben 2022 unsere starke Kapitalposition gewahrt und 7,3 Milliarden US$ Kapital an unsere Aktionäre zurückgeführt.
Aktionäre belohnen
An der bisherigen Politik, die Anteilseigner am Gewinn teilhaben zu lassen, wird auch für das abgelaufene Geschäftsjahr festgehalten. Die Dividende soll von 0,50 auf 0,55 SFR angehoben werden. Das würde bei dem jetzigen Kurs einer Rendite von 2,75% entsprechen.
Darüber hinaus hat das Institut einen Aktienrückkauf im Wert von 5 Milliarden SFR angekündigt. Die Höhe überraschte den Markt, hier wurde weniger erwartet.
Was bedeuten die Zahlen für die weitere Kursentwicklung?
Dass der Kurs am Tag der Veröffentlichung gesunken ist, zeigt, dass die Experten mehr erwartet haben. Jefferies kommentiert die Zahlen als durchwachsen, hat das Kursziel aber dennoch auf 24 SFR angehoben.
Sehr pessimistisch ist Barclays mit einem fairen Kurs von 17 SFR. Ganz anderer Meinung ist Goldman, die Investmentbank hat das Kursziel auf 35,60 SFR angehoben. Das mittlere Kursziel aller Analysten von 21,30 SFR bietet kein großes zukünftiges Potenzial.
Aktie uninteressant
Meiner Einschätzung nach hat die Aktie kein großes Potenzial, da bin ich bei den meisten Analysten. Der starke Kursanstieg seit Oktober macht eine Kurskorrektur wahrscheinlicher. In der Finanzbranche gibt es wesentlich interessantere Aktien.
Für risikoorientierte Anleger bietet meiner Meinung nach die Credit Suisse größere Chancen. Diese befindet sich in einem Sanierungsverfahren und hat bei einem Gelingen ein höheres Kurspotenzial.
Was für das Papier der UBS spricht, ist deren Dividendenrendite von 2,75%.
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