UniCredit: Wie gefährdet ist die Aktie?

Die Aktie der UniCredit (A2DJV6) hat die Banken-Krise im März ganz gut weggesteckt. Nach der Rettungsaktion der Credit Suisse sank sie zwar um -11% auf 15,80 €, hat sich jedoch schnell wieder erholt und notiert bei knapp 18 €. Anleger fragen sich, wie es mit der Sicherheit der Bank aussieht.

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Die italienische UniCredit ist die Holding zahlreicher international agierender Banken, in Deutschland ist deren Tochter HVB tätig. Als eine der größten Universalbanken Europas zählt sie zu den 30 systemrelevanten Finanzinstituten und unterliegt daher besonderen Aufsichtskriterien. Neben dem Hauptsitz in Mailand unterhält sie rund 8.000 Niederlassungen weltweit. Die Marktkapitalisierung beträgt 34,5 Milliarden €.

Geschäftsfelder des Konzerns

Als größte italienische Universalbank ist die UniCredit in allen Geschäftsfeldern internationaler Banken tätig; diese sind das Kreditgeschäft, Vermögensverwaltung, Investmentbanking und der Zahlungsverkehr.

Das Besondere im Gegensatz zu anderen Großbanken ist, dass sie mit eigenen Tochter-Banken national agiert, in Deutschland ist das die Hypovereinsbank (HVB). Sehr stark ist sie auch in Osteuropa vertreten.

Das Investmentbanking steht anders als bei der Credit Suisse nicht im zentralen Mittelpunkt der Banktätigkeit.

Geschäftsentwicklung sehr robust

Das abgelaufene Geschäftsjahr war sehr erfolgreich verlaufen. Durch die Ukraine-Krise war ein Rückzug aus dem Russland-Geschäft erforderlich geworden. Die daraus resultierenden Kosten wurden ganz gut verkraftet.

Die Gesamterlöse ohne Russland stiegen um 15% auf 18 Milliarden €. Wesentlich dazu beigetragen hat der gestiegene Zinsüberschuss.

Sehr stark hat sich die Ertragskraft verbessert. Die zuvor eingeleiteten Kostensenkungen machten sich bemerkbar. Der Gewinn verbesserte sich um knapp Zweidrittel auf 5,4 Milliarden €, damit übertraf er die eigenen Erwartungen.

Erwartungen positiv

Auch für das laufende Geschäftsjahr gibt sich das Institut zuversichtlich, so sollen die Erlöse auf 18,5 Milliarden € steigen. Hierzu wird der Zinsüberschuss mit 11 Milliarden € wesentlich beitragen.

Der 2020 eingeleitete Restrukturierungskurs wird weiter fortgesetzt, sodass die Profitabilität ebenfalls weiter steigen dürfte.

Aktionäre beteiligt

An den Erfolgen werden die Anteilseigner in hohem Maße beteiligt. Ende letzten Jahres hatte sich UniCredit verpflichtet, zwischen 2021 und 2024 mindestens 16 Milliarden € über Dividenden und Aktienrückkäufe auszuschütten.

Für das Geschäftsjahr wird die Dividende auf 99 Cent erhöht, hierüber erfolgt eine Ausschüttung von rund 2 Milliarden €. Die momentane Dividendenrendite beträgt 5%.

Darüber hinaus erfolgte ein Aktienrückkauf im Volumen von 3 Milliarden €.

Wie krisenfest ist die UniCredit-Aktie?

Ausschließen kann man bei Banken nichts, sollte es zu einem Vertrauensverlust kommen, kann das schnell fatale Folgen haben. Bei der Credit Suisse waren die finanziellen Probleme schon länger bekannt, diese resultierten überwiegend aus dem Investment Banking. Hier ist UniCredit deutlich geringer aktiv, von größeren Schieflagen ist bisher nichts bekannt.

Die Bank steht auch nicht im Zentrum von Leerverkäufern (Shortseller). Diese leihen sich Aktien und verkaufen sie mit dem Ziel, sie dann billiger zurückzukaufen.

Fazit: Aktie relativ stabil

Meiner Meinung nach ist UniCredit aktuell nicht gefährdet. Somit ist die Gefahr eines Einbruchs der Aktie auch nicht gegeben. Wie jede Bank-Aktie hat sie kurzfristig unter der jüngsten Banken-Krise gelitten, hat sich jedoch wieder deutlich erholt.

Die Analysten sind, was die Kursentwicklung angeht, zuversichtlich; die UBS erwartet einen Zielkurs von 24 €, Goldmann Sachs ist mit 27 € noch optimistischer.

Im Hinblick auf die generelle Banken-Unsicherheit müssen sich Anleger auch hier über eine hohe Volatilität im Klaren sein. Wer jegliches Risiko scheut, sollte die Aktie meiden und im Nichtbankensektor investieren.

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