Unidevice-Aktie: Chance auf schnellen Rebound?
Die Aktie von Unidevice (WKN: A11QLU) verbessert sich um +1% und steht aktuell bei 1,01 €. Nach der Bekanntgabe der Halbjahreszahlen stürzte sie ab, der Rückgang betrug knapp -40%. Sind das jetzt Schnäppchenkurse? Und wie geht es weiter?
Die Unidevice AG mit Sitz in Berlin ist ein B2B-Broker für Kommunikations- und Unterhaltungselektronik. Das Unternehmen fokussiert sich mit hochpreisigen Smartphones und elektronischer Geräte der Hersteller Apple und Samsung. Die Aktie ist seit März 2018 an der Börse notiert, die Marktkapitalisierung liegt bei 15 Millionen €.
Inflation belastet
Das Geschäftsmodell ist sehr einfach und gut zu verstehen: Das Berliner Unternehmen kauft die Geräte bei den Herstellern und beliefert Groß- und Einzelhändler sowie Mobilfunkdienstleister.
Die Zahlungsfristen sowohl beim Einkauf als auch beim Verkauf sind sehr kurz, Zahlungsausfälle gibt es kaum. Der Rohertragsmarge als Differenz zwischen Verkaufspreis und Einkaufspreis ist gering, im ersten Halbjahr hat sie sich von 2,04 auf 1,69% verringert.
Ursache hierfür ist das gesunkene Realeinkommen der Konsumenten. Dies schlägt sich unmittelbar auf die Nachfrage nach hochwertigen Smartphones und anderen elektronischen Geräten nieder.
Ertragslage bei Halbjahresergebnis gesunken
Die Kaufzurückhaltung hat sich im zweiten Quartal stark ausgewirkt und das Halbjahresergebnis stark beeinflusst. Der Umsatz hat sich um 10% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 192,3 Millionen € verbessert.
Bei der Ertragslage macht sich die Kaufzurückhaltung deutlich bemerkbar. Durch Preiszugeständnisse sank das operative EBIT von 1,5 Millionen € auf 1,0 Millionen €. Diese Halbierung zieht sich durch bis zum Konzernergebnis mit 0,5 Millionen € und dem Gewinn pro Aktie (EPS) mit 0,03 €.
Sehr gut sieht es bei den Bilanzkennzahlen aus. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich auf 60,15%. Hierzu trug auch der Abbau des Lagervorrates mit rund 1 Million € bei. Die Liquiditätslage mit 1,1 Millionen € frei verfügbaren Mitteln sowie hohen nicht ausgeschöpften Kreditlinien ist als sehr stabil zu bezeichnen.
Prognose fragwürdig
In dem Geschäftsbericht des ersten Quartals wurde die Jahresprognose noch bestätigt, im Halbjahresbericht fehlt hierzu eine Angabe. Danach sollte der Jahresumsatz bei 500 Millionen € liegen, beim Gewinn werden mindestens 3 Millionen € erwartet.
Im zweiten Halbjahr wird mit weiter steigenden Zinsen sowie weiter sinkenden Realeinkommen gerechnet. Dies wirkt sich negativ auf die weitere Geschäftsentwicklung aus, insbesondere die Ertragsziele sind gefährdet.
Ist ein schneller Rebound möglich?
Wenn man sich die Analysen von Alster Research sowie GBC anschaut, ist die Unidevice-Aktie total unterbewertet. Alster Research erwartet einen Zielkurs von 3,50 €, GBC von 3,10 €.
Diese Einschätzungen kann ich absolut nicht nachvollziehen. Ein Wert von 3,10 € würde einem wahrscheinlichen KGV von 51 entsprechen. Für einen reinen Zwischenhändler auf einem schwierigen Markt ist dies völlig utopisch.
Andererseits halte ich den Kursabsturz ebenfalls für völlig übertrieben. Da es sich hier um einen Nebenwert handelt, führen schon geringe Handelsvolumen zu solch extremen Kursverläufen. Das aktuelle Kursniveau von rund 1 € halte ich für günstig, mein erstes Kursziel liegt bei 1,15 €.
Mein Fazit: Die Aktie eignet sich hervorragend für risikobewusste Anleger, hier besteht die Chance auf einen schnellen Rebound. Mit weiteren gravierenden Kursverlusten ist kaum zu rechnen.
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