Upstart Holdings-Aktie: Feiert sie ihr Comeback?
Die Upstart Holdings-Aktie (WKN: A2QJL7) feierte in der vergangenen Handelswoche ein eindrucksvolles Comeback. Insgesamt ging es in den letzten fünf Handelstagen um +36% mit dem Kurs der US-Kreditvermittlungsplattform nach oben. Allein am Freitag legte die Upstart Holdings-Aktie um mehr als +20% zu. Was steckt hinter dem Comeback an der Börse?
ℹ️ Upstart Holdings vorgestellt
Upstart Holdings betreibt eine Kreditvermittlungsplattform, über die Privat-, Auto- und Immobilienkredite für Verbraucher vermittelt werden. Das 2012 gegründete Unternehmen hat ein neuartiges Modell zur Beurteilung der Kreditwürdigkeit von Privatpersonen entwickelt, das unterdurchschnittliche Ausfallraten zur Folge hat. Upstart hat seinen Sitz im kalifornischen San Mateo und ist aktuell an der Börse 2,75 Milliarden US$ wert.
Auf niedrige Zinsen angewiesen
Hinter dem starken Kursanstieg der Upstart Holdings-Aktie in den letzten Tagen steckt die Hoffnung, dass die Zeiten der Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed endlich zu Ende sind. Auslöser des Kurssprungs am vergangenen Freitag waren Äußerungen von Fed-Chef Powell, dass es voraussichtlich keine weiteren Zinserhöhungen geben werde. Trotzdem warnte Powell, dass die Inflation in den USA noch nicht vollständig besiegt sei.
Anleger wischten die Bedenken des wichtigsten Notenbankchefs der Welt trotzdem beiseite und griffen euphorisch zu zinssensiblen Aktien wie jenen von Upstart Holdings. Das Geschäftsmodell der Kreditvermittlungsplattform lebt schließlich von niedrigen Zinsen.
Das hat zwei Gründe: Zum einen können sich in Niedrigzinsphasen mehr Verbraucher Kredite leisten. Zum anderen ist die Ausfallrate von Krediten in Zeiten niedriger Zinsen geringer. Beides führt zu höheren Einnahmen von Upstart Holdings.
Auch im dritten Quartal 2023 ging der Umsatz der Kreditplattform noch um 14% gegenüber dem Vorjahr zurück. Das über Upstart abgewickelte Kreditvolumen sank im Jahresvergleich um satte 34% auf 1,2 Milliarden US$.
Das Ergebnis konnte das Unternehmen jedoch verbessern. Der Nettoverlust ging von 58 Millionen US$ im Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 43 Millionen US$ im abgelaufenen Quartal zurück.
Vor einer Widerstandszone
Um von einer nachhaltigen charttechnischen Erholung zu sprechen, ist es wahrscheinlich noch zu früh. Die Upstart-Aktie steht nun vor einer massiven Widerstandszone, die sich von 33 bis 38 US$ erstreckt.
Erst wenn sich das Papier durch diese Zone gekämpft hat, dürfte der Weg für eine deutlich Kurserholung frei sein.
Eine spannende Wette
Upstart Holdings hat in der Vergangenheit bewiesen, dass sein Geschäftsmodell in Niedrigzinsphasen funktioniert. In Zeiten hoher Zinsen hat die Kreditvermittlungsplattform jedoch mit einem sinkenden Vermittlungsvolumen und folglich einem Einnahmenrückgang zu kämpfen.
Das könnte sich in Zukunft durch verschiedene Maßnahmen ändern. Das Unternehmen baut laufend seine Partnerschaften aus, beispielsweise mit Kreditgenossenschaften bei Privatkrediten und mit Autohändlern bei Autokrediten.
Zudem ist Upstart Holdings mit einem ersten Produkt in den Immobilienkreditmarkt vorgedrungen. Mit einem Kreditvolumen von fast zwei Billionen US$ ist er der mit Abstand größte Kreditmarkt in den USA.
Und nicht zuletzt setzt das Unternehmen auf den Einsatz von künstlicher Intelligenz bei der Verbesserung seines Algorithmus. Selbstlernende Systeme könnten einen erheblichen Beitrag dazu leisten, die Ausfallraten von Krediten in Zukunft weiter zu senken.
Ein Kauf der Upstart Holdings-Aktie ist eine sehr spannende Wette auf die Erholung der US-Wirtschaft und den Einsatz von KI. Das Allzeithoch der Aktie lag bei fast 400 US$, also mehr als dem Zehnfachen des aktuellen Kurses. Ich glaube, dass die Aktie eine sehr renditestarke Portfoliobeimischung darstellt. Das Risiko ist aber nicht unerheblich.
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