Valneva-Aktie: Das müssen Anleger im Auge behalten

Der Impfstoffhersteller Valneva (WKN: A0MVJZ) fokussiert sich mehr und mehr auf andere Gebiete als auf den Corona-Impfstoff, nachdem dieser vermeintliche Hoffnungsträger nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat. Am Donnerstag haben die Franzosen einen Lizenzdeal mit der US-Biotechfirma VBI Vaccines bekannt gegeben. Die Aktie schleicht sich seit Tagen hoch und notiert bei 8,58 €. Steht vielleicht ein Ausbruch bevor?

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Valneva ist ein französisches Biotechunternehmen mit Hauptsitz in Saint-Herbain. Die Firma entwickelt und vermarktet Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten. Mit seinem Totimpfstoff VLA 2001 verfügt der Wirkstoffhersteller über das einzige Vakzin gegen das Coronavirus, das eine Standardzulassung in der EU erhalten hat. Doch sowohl der Staatenbund als auch Großbritannien haben ihre Lieferverträge für das Vakzin im Gesamtwert von rund einer Milliarde € gekündigt.

52-Wochen-Tief nicht angesteuert

Nach dem starken Kursrutsch der vergangenen Monate hat die Valneva-Aktie offenbar einen Boden gefunden. Anders als von vielen Anlegern wohl befürchtet, hat sie das 52-Wochen-Tief, das bei 7,26 € liegt, nicht angesteuert.

Bemüht um regen Nachrichtenfluss

Die Franzosen bemühen sich offensichtlich um einen regen Nachrichtenfluss, um ihre Anteilseigner nach der Corona-Enttäuschung bei Laune zu halten. Zuletzt hatten sie die Veröffentlichung der klinischen Daten der Phase 3 für den Corona-Impfstoff in einer Fachzeitschrift mitgeteilt.

Jetzt ist also ein Lizenzdeal mit dem an der Nasdaq notierten US-Unternehmen VBI Vaccines geschlossen worden. Valneva wird den Hepatitis-B-Impfstoff PreHevbri für die Amerikaner vermarkten und vertreiben. Anfang nächsten Jahres soll der Wirkstoff im Vereinigten Königreich, in Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland, Belgien und den Niederlanden erhältlich sein.

Thomas Lingelbach, Präsident und CEO von Valneva, kommentiert:

In den vergangenen Jahren haben wir unsere Marketing- und Vertriebsaktivitäten für Impfstoffe von Drittanbietern weiter ausgebaut, insbesondere durch die Unterzeichnung einer Vertriebsvereinbarung mit Bavarian Nordic im Jahr 2020, und wir freuen uns sehr, dass wir heute den Hepatitis-B-Impfstoff von VBI zu diesem Portfolio hinzufügen können.

Leider schweigen sich beide Partner über die finanziellen Vereinbarungen aus, die sie getroffen haben. Investoren können nur Vermutungen anstellen, welche Auswirkungen der Deal auf die Umsatzentwicklung von Valneva haben wird. Kein Wunder also, dass sich der Kurs seitdem kaum bewegt.

Ende Juni 336 Millionen € in der Kasse

Einmal mehr wird allerdings deutlich, dass Valneva auf mehreren Gebieten erfolgreich unterwegs ist. Aktuell ist der Börsenwert von rund 1 Milliarde € bei einem Kassenstand von 336 Millionen € zum 30. Juni noch gerechtfertigt.

Grundsätzlich müssen Anleger allerdings im Auge behalten, dass die Zeit gegen die Firma arbeitet. Valneva gibt allein für die Forschung und Entwicklung in diesem Jahr 120 bis 135 Millionen € aus. Die Umsätze mit Reiseimpfstoffen liegen demgegenüber bei 70 bis 80 Millionen €, die Covid-Produktumsätze voraussichtlich bei 30 bis 40 Millionen €.

Unterm Strich werden also Verluste eingefahren.

Top, die Wette gilt?

Die Franzosen forschen an einem Mittel gegen das durch Mücken übertragene Chikungunya-Virus und entwickeln zusammen mit US-Partner Pfizer einen Wirkstoffkandidaten gegen Lyme-Borreliose.

Wer in Valneva investiert, setzt also prinzipiell darauf, dass eines der Mittel oder bestenfalls beide zugelassen werden und sich dadurch hohe Umsätze generieren lassen. Ich persönlich werde diese Wette nicht eingehen.

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