Valneva-Aktie: Das sorgt für gute Laune

Die Valneva-Aktie hat am Donnerstag einen kräftigen Sprung um +6% gemacht. Sind die vorgelegten Zahlen für 2024 und der Ausblick auf dieses Jahr so gut oder was sorgt bei Anlegern für gute Laune?

Mehr Umsatz, erheblich weniger Verlust

Das sind Ergebnisse, die Investoren sehen wollen: Der französische Impfstoffhersteller hat am Donnerstag seine Geschäftszahlen für 2024 präsentiert – und diese fielen überzeugend aus. So stieg der Produktumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 13% auf 163,3 Millionen €. Beim Gesamtumsatz vermeldet Valneva 169,6 Millionen € gegenüber 153,7 Millionen € im Vorjahr, ein Anstieg von 10%.

Besonders erfreulich: Insbesondere dank der Erlöse aus dem Verkauf eines Priority Review Voucher (PRV) gelang es dem Impfstoffhersteller, seinen Nettoverlust drastisch zu reduzieren von zuvor 101,4 Millionen € auf nur noch 12,2 Millionen €.

Ebenfalls positiv: Valneva verzeichnete 2024 einen um 67% geringeren operativen Cash-Burn von 67,2 Millionen € und verfügte am Jahresende über liquide Mittel in Höhe von 168,3 Millionen €. Hier wirkte sich nicht nur der PRV-Verkauf, sondern auch eine erfolgreiche Privatplatzierung aus.

Guter Ausblick

Für das laufende Geschäftsjahr peilen die Franzosen weitere Verbesserungen an. So soll der Produktumsatz auf 170 bis 180 Millionen € steigen und sogar zu positiven Cashflows für das gesamte kommerzielle Geschäft führen. Beim Gesamtumsatz werden 180 bis 190 Millionen € angestrebt.

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sollen zwischen 90 und 100 Millionen € liegen, die teilweise durch Zuschüsse und erwartete F&E-Steuergutschriften ausgeglichen werden sollen.

Das Unternehmen betont, man werde weiterhin einen strengen Fokus auf das Cash-Management legen, um ausreichend Liquidität zu sichern und wichtige Wendepunkte in diesem Jahr zu erreichen. Ziel sei eine Senkung des operativen Cash-Burns um mehr als 50% im Jahr 2025.

Finanzvorstand Peter Bühler kommentiert:

Wir haben im letzten Jahr bedeutende klinische und regulatorische Fortschritte erzielt und damit die Grundlage für mehrere wichtige Weiterentwicklungen geschaffen, die im Jahr 2025 potenziell zu einer Wertsteigerung führen werden. Dies gilt insbesondere für die Ergebnisse der ersten Phase-3-Studie für unseren führenden Impfstoffkandidaten gegen Borreliose, VLA15.

Das zeigt der Chart

Das Chartbild der Valneva-Aktie zeigt, dass sie sich seit Mitte Februar in einer Seitwärtsbewegung befindet – trotz des Gegenwinds, unter dem die Biotech-Branche seit geraumer Zeit leidet. Auf der Oberseite müsste der starke Widerstand bei 3,88 € überwunden werden, um einen Ausbruch zu signalisieren. Unterstützung findet die Aktie bei 3,13 €.

Nur für risikoaffine Anleger

Auf mich machen die Geschäftsaktivitäten der Franzosen einen sehr soliden Eindruck. Die Corona-Zeiten sind längst vorbei, Valneva hat eindeutig die Kurve gekriegt. Jetzt wird mit aller Macht am entscheidenden Durchbruch gearbeitet: Erste Daten zur Phase-3-VALOR-Studie zur Lyme-Borreliose werden Ende 2025 erwartet. Dieser Impfstoff wird zusammen mit US-Partner Pfizer entwickelt und hat im Falle der Zulassung das Potenzial, Valneva in andere Bewertungssphären zu katapultieren.

Aber: Der aktuelle Börsenwert von 548 Millionen € bei einem Kassenbestand von 168 Millionen € am Jahresende 2024 zeigt auf, dass bereits Hoffnungen in erheblichem Umfang eingepreist sind. Die Valneva-Aktie ist in meinen Augen nur für risikoaffine Anleger geeignet, die sich des spekulativen Charakters eines Investments bewusst sind. Denn sollte der Borreliose-Impfstoff am Ende nicht zugelassen werden, würde die Wette leider platzen.

(Ergänzend sei erwähnt: In Biotech-Report werden zwei Biotech-Unternehmen beleuchtet, die im boomenden Markt der Gewichtskontrolle für Furore sorgen dürften.)