Valneva-Aktie: Der nächste Sturzflug

Am Freitag sackte die Valneva-Aktie (WKN: A0MVJZ) um fast 10% ab und fiel deshalb unter die Marke von 3 €. Das letzte Mal notierte das Papier des französisch-österreichischen Impfstoffherstellers Anfang 2020 auf diesem Kursniveau. Was steckt hinter dem Kurssturz von Valneva?

Frisches Geld muss her

Es ist eine Kapitalerhöhung. Valneva platzierte 23 Millionen neue Aktien zu einem Pries von 2,66 € bei institutionellen Investoren. Im Rahmen der Privatplatzierung flossen dem Unternehmen somit rund 61 Millionen € zu. Altaktionäre hatten bei der Kapitalerhöhung kein Bezugsrecht.

Laut Information von Valneva will der Impfstoffhersteller den Erlös der Privatplatzierung in erster Linie für die Finanzierung der weiteren Entwicklung seiner klinischen Studien verwenden. Dazu zählen das Phase-3-Pädiatrie- und das Phase-4-Programm für den Chikungunya-Impfstoff sowie die voraussichtlichen Phase-2-Programme für die Shigella- und Zika-Impfstoffkandidaten.

Zudem soll ein Teil des Kapitals in die weitere Vermarktung des bestehenden Chikungunya-Impfstoffs IXCHIQ, die Beschleunigung der präklinischen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten und allgemeine Unternehmenszwecke gesteckt werden.

Reicht es bis zur Gewinnschwelle?

Eine interessante Neuigkeit im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung ist, dass Valneva davon ausgeht, dass es bis zum Erreichen der operativen Gewinnschwelle durchfinanziert ist. Potenzielle Meilenstein- und kommerzielle Einnahmen aus seinem Programm gegen die Lyme-Borreliose sollten Valneva in die Lage versetzen, nachhaltig profitabel zu arbeiten.

Der Abschluss der Phasenstudie 3 zur Borreliose wird nach wie vor bis Ende 2025 erwartet. Dann könnte der Partner Pfizer 2026 eine Zulassung beantragen – überzeugende Studiendaten vorausgesetzt. Ob Valneva bereits 2026 oder 2027 operativ schwarze Zahlen schreiben wird, bleibt zum jetzigen Zeitpunkt pure Spekulation.

Das Allzeittief droht

Das Chartbild der Valneva-Aktie hat sich durch den Kurssturz am Freitag massiv verdüstert. In den letzten sechs Monaten pendelte der Biotech-Wert in einem Seitwärtstrend zwischen 3 und 4 € auf und ab.

Der Support bei 3 € hat aber immer gehalten. Nun ist der durchbrochen und die Valenva-Aktie könnte im schlimmsten Fall sogar auf ein Allzeittief bei 2,30 € durchgereicht werden.

Die Börse hat das Vertrauen verloren

Für ein Investment in die Valneva-Aktie benötigen Anleger eine gehörige Portion Risikoappetit und Geduld. Im Zuge der Corona-Krise gehörte der Impfstoffhersteller zu den gehyptesten Aktien auf dem Markt.

Seit dem Allzeithoch Ende 2021 hat die Valneva-Aktie aber nur noch für Tränen bei Anlegern gesorgt. Der Kursrückgang beträgt bis heute über 90%. Selbst gute Nachrichten zu neuen Impfstoffentwicklungen sorgten nicht mehr für einen nachhaltigen Kursaufschwung.

Ein so krasser Kursverlust signalisiert mir, dass die Börse das Vertrauen in Valneva vollständig verloren hat. Anleger trauen dem Impfstoffhersteller offenbar überhaupt nichts mehr zu.

Demzufolge kann ich jedem Investor nur raten, die Finger von der Valneva-Aktie zu lassen. Das Risiko-Rendite-Verhältnis dieses Biotech-Werts ist unvorteilhaft. Die Risiken sind im Verhältnis zu den Renditechancen viel zu hoch.

Biotech-Aktien mit viel besseren Chance-Risiko-Verhältnissen finden Interessenten im exklusiven No Brainer Club, wo Chefanalyst und Biotech-Koryphäe Jens Lion immer wieder Kursraketen identifiziert.