Valneva-Aktie: Es ist schon wieder geschehen
Die Leiden der Aktionäre von Valneva (WKN: A0MVJZ) gehen weiter. Der Titel rutscht am Donnerstag wieder einmal heftig ab: um knapp -13% auf 5,04 €. Der Wirkstoffentwickler plant eine Kapitalmaßnahme, die Investoren in ihren Details so gar nicht schmeckt. Ist es für Anleger an der Zeit, ihre Verluste zu begrenzen?
Valneva ist ein französisches Biotechunternehmen mit Hauptsitz in Saint-Herbain. Die Firma entwickelt und vermarktet Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten. An der Börse wird die Gesellschaft aktuell mit rund 675 Millionen € bewertet.
Kapitalmaßnahme: Kurs bricht wieder ein
Am Donnerstag ist die Valneva-Aktie einmal mehr zweistellig talwärts gerauscht: Bis zum Nachmittag stand das Papier an der Euronext Paris mit einem Minus von fast 13% bei 5,04 €. Nachdem das alte 52-Wochen-Tief bei 5,84 € bereits vor eine Woche gerissen ist, steht der Biotech-Titel nun -80% tiefer als zu Beginn des Jahres.
Hinter den jüngsten Kursverlusten steht eine geplante Kapitalerhöhung. So hatte das Unternehmen am späten Mittwoch mitgeteilt, sich 40 Millionen US$ an den Märkten beschaffen zu wollen – durch ein öffentliches Angebot von American Depositary Shares (ADS) und eine Privatplatzierung von Stammaktien außerhalb der USA.
Verwässerungseffekt wegen fehlender Bezugsrechte
Die Angebotspreise und die Anzahl der verkauften ADS und Stammaktien werden den Angaben nach im Anschluss an ein sofort beginnendes Bookbuilding-Verfahren festgelegt. Demnach werden der Preis pro Stammaktie und der entsprechende Angebotspreis pro ADS mindestens einem gewichteten Durchschnittspreis der Valneva-Stammaktien an der Euronext entsprechen – gegebenenfalls abzüglich eines Abschlags von maximal 15%.
Was den Valneva-Anlegern an der Kapitalmaßnahme vor allem nicht schmeckt: Die neuen ADS und Stammaktien werden ohne Vorzugszeichnungsrecht der bestehenden Aktionäre ausgegeben. Der Wert ihrer Anteile wird damit spürbar verwässert.
Ein Großaktionär will wieder zuschlagen
Laut Mitteilung wollen die Franzosen den Nettoerlös aus dem Offering in erster Linie dafür nutzen, um die Entwicklung und Vermarktung ihrer Impfstoffkandidaten gegen Borreliose (VLA15) und Chikungunya (VLA1553) zu finanzieren sowie die Entwicklung zweier weiterer präklinischer Wirkstoffe (VLA1554 & VLA2112).
Zudem informierte Valneva darüber, dass der Großaktionär Bpifrance Participations sein Interesse bekundet hätte, bis zu 5 Millionen € der Stammaktien im Rahmen des Angebots zu erwerben.
Kaum noch Hoffnung für VLA2001
Tja, für Valneva-Anleger kommt es wieder einmal knüppeldick. Vergangene Woche rutschte die Biotech-Aktie bereits mehrfach deutlich ab: Erst kamen die verheerenden Aussagen von US-Präsident Joe Biden, dann die drastische Herabstufung des Papiers durch die Investmentbank Goldman Sachs.
Die Rückschläge des Wirkstoffentwicklers sind alle auf sein Corona-Impfstoffprogramm VLA2001 zurückzuführen: Weil sowohl die EU als auch Großbritannien ihre Bestellung vom Totimpfstoff der Franzosen stark reduziert haben, musste das Unternehmen die Zusammenarbeit mit seinem Auftragsfertiger beenden. Nur mit einem finanziellen Schaden in zweistelliger Millionenhöhe konnte sich der Wirkstoffentwickler aus dem Vertrag herauskaufen.
Unternehmenskasse und Pipeline bleiben gut gefüllt
Wir können uns nur wiederholen: An dieser Stellen macht es für Investierte wenig Sinn, ihre Valneva-Anteile zu Ramschpreisen auf den Markt zu schmeißen. So bedeutet die Kapitalerhöhung auch nicht, dass die französische Biotech-Schmiede in akuten Geldnöten steckt. Das Unternehmen verfügt weiterhin über eine gut gefüllte Kasse mit zuletzt über 300 Millionen € an liquiden Mitteln.
In diesem Artikel haben wir im Detail erklärt, welch riesige Marktchancen die Pipeline der Franzosen bei der Bekämpfung diverser Tropenerreger hat.
Anleger, die schon an Bord sind, müssen daher cool bleiben, auch wenn die Leidensphase wahrscheinlich noch nicht vorbei ist. Für Interessierte ergeben sich entsprechend wohl noch bessere Einstiegsgelegenheiten.
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