Valneva-Aktie: Kommt es jetzt wieder zum Sell-off?
Vor knapp drei Wochen hat sich die Valneva-Aktie (WKN: A0MVJZ) fulminant zurückgemeldet und wird seitdem wieder in einer Range zwischen 5,50 und 6 € gehandelt. Sind das für Anleger Kaufpreise? Oder steht nach den schnellen +30% Kursgewinn bald wieder eine Korrektur ins Haus?
Valneva ist ein französisch-österreichisches Biotech-Unternehmen mit Hauptsitz in Saint-Herbain. Die Firma entwickelt und vermarktet Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten. An der Börse wird die Gesellschaft aktuell mit knapp 800 Millionen € bewertet.
Ein folgenreicher Fauxpas?
Es war ein Lapsus, der eine Menge hart erarbeitetes Anlegervertrauen gekostet hat: Im Februar musste Valneva die Hälfte der rund 6.000 Studienteilnehmer aus dem stark antizipierten Borreliose-Programm streichen – „aufgrund von Verstößen gegen die gute klinische Praxis“.
Ursprünglich sollten die Zulassungsanträge bei den wichtigsten Behörden FDA und EMA im Jahr 2025 eingereicht werden. Für viele Marktbeobachter stellte der Verlust von 3.000 Probanden kurz vor Beginn der Zeckensaison 2023 diesen Zeitplan jedoch in Frage. Die Hiobs-Botschaft ließ zudem befürchten, dass der Wirkstoffhersteller mit erheblichen Mehrkosten für die mögliche Studienverlängerung belastet werden könnte. Diese Bedenken ließen den französischen Biotech-Titel bis Anfang Mai um fast ein Drittel auf 4,30 € absacken.
Kurserholung: VLA15-Unsicherheiten beseitigt
Vor knapp drei Wochen folgte durch ein Unternehmens-Update der Befreiungsschlag für die Valneva-Aktie: Binnen zwei Tagen schoss das Papier an der Pariser Euronext um fast +30% hoch und wird seitdem wieder bei Preisen um 5,75 € gehandelt.
Nicht nur präsentierte der Impfstoffentwickler für das Auftaktquartal überraschend stark verbesserte Produktumsätze mit seine Reisevakzine; ebenso wurden die Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Borreliose-Kandidat VLA15 größtenteils beseitigt.
So erklärte das Management in der Mitteilung, dass die Phase-3-Studie um ein Jahr verlängert wird und die Zulassungsanträge somit im Jahr 2026 gestellt werden können. Zudem teilten die Franzosen mit, dass US-Partner Pfizer die zusätzlichen Kosten vollständig übernehmen wird.
Potenzielle Milliardenumsätze
Aus meiner Sicht ist VLA15 das wertvollste Asset im Valneva-Portfolio, dicht gefolgt jedoch vom Impfstoffprogramm gegen Chikungunya, bei dem die FDA-Zulassung bereits im kommenden August erwartet wird. Es wäre das weltweit erste zugelassene Serum gegen den Tropenerreger.
Beide Impfstoffe dürften vorbehaltlich der Zulassungen die jeweiligen globalen Märkte dominieren, für die ein Jahresumsatz von einer Milliarde US$ (Lyme-Borreliose) beziehungsweise einer halben Milliarde US$ (Chikungunya) bis 2032 (2030) prognostiziert ist.
Money-Management beachten
Angesichts dieser Aussichten für Valneva halte ich das Unternehmen weiterhin für unterbewertet. Mittelfristige Kursanstiege auf bis zu 10 € wären somit realistisch und fair – zumal sich die Franzosen mit Barmitteln über einer Viertelmilliarde € noch mindestens bis Ende 2024 finanzieren können.
Bei aktuellen Kursen spricht für Anleger also wenig dagegen, sich bei Valneva eine Position aufzubauen. Ein Depotanteil von 1-2% sollte jedoch nicht überstiegen werden, da es sich bei dem Biotech-Titel nach wie vor um ein Risiko-Asset handelt.
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