Valneva: Darf man dieses Update als Warnung verstehen?

26.09.22

Anleger von Valneva (WKN: A0MVJZ) haben mit einem Kursrutsch von über -31% eine Horrorwoche erlebt. Nach einem Update zum Corona-Impfstoffprogramm erholt sich die Aktie heute leicht um +4% auf 5,91 €. Dabei deutet das Unternehmen jedoch auch unverhohlen auf Gefahren für sein Covid-19-Projekt hin.

Valneva ist ein französisches Biotechunternehmen mit Hauptsitz in Saint-Herbain. Die Firma entwickelt und vermarktet Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten. An der Börse wird die Gesellschaft aktuell mit rund 700 Millionen € bewertet.

Aktie klettert +4% nach Update zu Corona-Impfstoffprogramm

Nachdem die Valneva-Aktie vergangene Woche insgesamt um fast ein Drittel eingebrochen ist, stehen die Zeichen am Montagvormittag auf Erholung: Die Titel des französischen Wirkstoffherstellers klettert wieder um +4% auf 5,91 €.

So reagierten Anleger einmal mehr sensibel auf ein Update zum Covid-19-Impfstoffprogamm, das das Unternehmen am Morgen bekanntgab. Demnach befinden sich die Franzosen „in aktiven Gesprächen mit einem potenziellen Partner, der die Entwicklung des Covid-19-Impfstoffs der zweiten Generation finanzieren könnte“.

Allerdings stellte Valneva explizit klar, dass die Verhandlungen auch scheitern könnten und man nur dann einen Impfstoff der zweiten Generation herstellen würde, wenn man die notwendigen Finanzmittel erhalte.

Valneva-CEO Thomas Lingelbach sagt dazu wörtlich:

Gegen Ende des dritten Quartals 2022 befinden wir uns in aktiven Gesprächen, die wahrscheinlich auch in den kommenden Monaten weitergehen werden. Wir planen daher, diese potenziellen Finanzierungsmöglichkeiten weiter zu prüfen, und werden in Zukunft informieren, falls und sobald wir eine Vereinbarung zur weiteren Entwicklung unseres COVID-19-Impfstoffprogramms abschließen.

Helfen neue Booster-Daten bei den Verhandlungen?

Der Wirkstoffentwickler betont zudem, dass er die Lagerbestände seines ersten Corona-Vakzins VLA2001, 8 bis 10 Millionen Dosen, in den kommenden 12 Monaten auf den internationalen Märkten an den Mann bringen will. Zu diesem Zweck verhandelt das Unternehmen mit einigen Regierungen über Abnahmeverträge, während es bei andere Behörden neue Zulassungsprozesse eingeleitet hat, heißt es weiter.

Zudem kündigen die Franzosen die Vorlage neuer klinischer Daten im vierten Quartal an. Diese sollen insbesondere belegen, dass VLA2001 als heterologer Booster nach einer Erstimpfung eines anderen Herstellers geeignet ist. Positive Studiendaten würden die Verhandlungsposition bei den derzeitigen Gesprächen offenkundig verbessern.

Deshalb sollten Anleger cool bleiben

Die deutliche Anlegerreaktion auf Valnevas eher vorsichtiges Update zu seinem Covid-19-Programm macht einmal mehr deutlich, dass bei den Händlern in Bezug auf VLA2001 noch viel Hoffnung schlummert.

Solange an der Börse auf jede noch so belanglose Corona-Meldung von Valneva Kurskapriolen folgen, werden wir nicht müde Contenance anzuraten. Denn wer den Totimpfstoff made in France nur als mögliches i-Tüpfelchen betrachtet, kann sich eine Menge Frust ersparen.

Aus unserer Sicht sind es vor allem die bereits vertriebenen und in der Pipeline befindlichen Tropenimpfstoffe, in denen das wirklich nachhaltige Umsatzpotenzial des Unternehmens liegt. In diesem Artikel bin ich bereits im Detail auf die großen Chance der Franzosen bei der Bekämpfung von exotischen Erregern eingegangen.

Zu guter Letzt hat Valneva mit 300 Millionen € an liquiden Mitteln eine gut gefüllte Unternehmenskasse. Auch aus diesem Grund besteht derzeit kein Grund für Herdenverhalten und Kurzschlussreaktionen.

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