Valneva: Die Hoffnung lebt wieder!

29.08.22

Wird Valnevas (WKN: A0MVJZ) Corona-Impfstoff doch noch zum Erfolg? Nachdem die WHO nun das Mittel ausdrücklich empfiehlt, präsentiert der Wirkstoffentwickler heute neue positive Studienergebnisse: Erstmals zeigt sich der Totimpfstoff made in France auch als heterologer Booster hochwirksam. Die Aktie klettert an der Pariser Euronext prompt um rund +2% auf 9,43 €.

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Valneva ist ein französisches Biotechunternehmen mit Hauptsitz in Saint-Herbain. Die Firma entwickelt und vermarktet Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten. Mit seinem Totimpfstoff VLA 2001 verfügt der Wirkstoffhersteller über das einzige Vakzin gegen das Coronavirus, das eine Standardzulassung in der EU erhalten hat. Doch sowohl der Staatenbund als auch Großbritannien haben ihre Lieferverträge für das Vakzin im Gesamtwert von rund einer Milliarde € gekündigt.

VLA 2001 hochwirksam als heterologer Booster

Am Montagmorgen hat Valneva für VLA 2001 nun erstmals positive homologe und heterologe Booster-Ergebnisse veröffentlicht. Demnach war eine Auffrischungsspritze mit dem Totimpfstoff in der Lage, die Immunität in Form von Antikörpertitern auf als hochwirksam geltende 90% zu steigern – nach einer Grundimmunisierung sowohl mit VLA 2001 als auch mit dem Corona-Vakzin von AstraZeneca.

Das Sicherheitsprofil des Wirkstoffs hat Valneva im Rahmen dieser Untersuchungen wie auch in den vorangegangenen Studien als günstig eingestuft. Das Mittel wurde den Angaben nach durchweg gut vertragen.

Die Franzosen haben parallel noch eine weitere heterologe Booster-Studie laufen, die Daten nach einer primären Impfung mit einem mRNA-Vakzin oder einer natürlichen Infektion liefern soll. Die Ergebnisse dieser Untersuchung erwartet das Unternehmen im vierten Quartal. Erst wenn auch diese Studie positive Resultate liefert, könnte VLA 2001 behördliche Genehmigungen als heterologe Booster-Impfung erhalten.

WHO-Empfehlung ausgeweitet

Mit den jüngsten Nachrichten zu VLA 2001 keimt bei Valneva-Anlegern wieder ein wenig Hoffnung auf, dass sich die Nachfrage nach dem Corona-Vakzin im nächsten Jahr möglicherweise deutlich steigern wird.

Vor gut einer Woche hat bereits die Weltgesundheitsorganisation (WHO) offiziell eine Empfehlung für das Mittel für Erwachsene ausgesprochen. Die Empfehlung beinhaltet nun den Hinweis, dass der Totimpfstoff auch als Auffrischungsdosis nach einer Primärimpfung mit dem AstraZeneca-Serum in Betracht gezogen werden kann.

Die guten Neuigkeiten aus dem Hause Valneva haben sich sogleich im Aktienkurs niedergeschlagen: Der Titel ist am Montagvormittag an der Pariser Euronext um rund +2% auf 9,43 € geklettert. Bereits die Meldung über die WHO-Empfehlung für den Totimpfstoff made in France hatte für einen plötzlichen Kurssprung gesorgt.

Kaum Nachfrage mehr nach neuen Corona-Impfstoffen

Valneva hatte zuletzt jedoch auch verkündet, dass es die Herstellung von VLA 2001 vorübergehend auf Eis gelegt hat – aufgrund der derzeit schwachen Auftragslage und der bereits vorhandenen Bestände. Etwa 8 bis 10 Millionen Dosen liegen demnach noch in den Lagern der Franzosen. Das Unternehmen ist den Angaben nach bemüht, diesen Grundstock in den nächsten 6 bis 12 Monaten auf den internationalen Märkten abzusetzen.

Der französische Impfstoffentwickler teilt sein Schicksal mit anderen Corona-Nachzüglern wie Novavax oder CureVac: Der Markt ist bereits derart übersättigt mit mRNA-Präparaten von BioNTech/Pfizer oder Moderna, dass für andere Hersteller kaum noch Nachfrage übrig ist. Ich betrachte das Covid-19-Programm von Valneva daher eher als potenzielles i-Tüpfelchen, einen Bonus mit ungewisser Zukunft.

Tropenimpfstoffe mit deutlich mehr Umsatzpotenzial

Bei der restlichen Pipeline des Unternehmens sieht das jedoch anders aus: etwa beim Mittel gegen das durch Mücken übertragene Chikungunya-Virus, für das die Franzosen kürzlich mit der schrittweisen Einreichung des US-Zulassungsantrags begonnen haben.

Gegen den Tropenerreger ist bislang noch kein Serum auf dem Markt. Sollte das Präparat von Valneva die Zulassungen der Behörden erhalten, könnte das Unternehmen somit im Alleingang einen Markt bedienen, der auf eine halbe Milliarden US$ jährlich geschätzt wird.

Ähnlich hoch ist das Umsatzpotenzial von Valnevas Wirkstoffkandidat gegen Lyme-Borreliose. Vor drei Wochen hatte die Biotech-Schmiede den Start einer zulassungsrelevanten Phase-3-Studie für das Mittel bekanntgegeben. Der 90-Millionen €-Einstieg von US-Partner Pfizer deutet an, dass der Großkonzern Blockbuster-Potenzial bei dem Serum sieht. Die Studienergebnisse sollen in etwa einem Jahr vorliegen.

Hinzu kommt: Mehrere renommierte Forschungseinrichtungen, darunter auch das deutsche Robert Koch-Institut, rechnen aufgrund der globalen Erderwärmung mit einer immer stärkeren Ausbreitung von exotischen Erregern – sogar in unseren Breitengraden.

Das wahre Aufwärtspotenzial der Valneva-Aktie steckt aus meiner Sicht somit eindeutig in den Tropenimpfstoffen des Unternehmens.

Der Titel hat zudem ein Sicherheitsnetz für Anleger. So vermarktet der Wirkstoffentwickler bereits erfolgreich zwei Reiseimpfstoffe, die den derzeitigen Börsenwert von gut einer Milliarde € nach unten absichern.

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