Valneva-Aktie: Wann geht der Handel wieder los?
Es ist vollbracht: Das Covid-19-Vakzin von Valneva (WKN: A0MVJZ) erhält heute die Zulassung von Großbritannien und damit erstmals den Zugang zu einem großen Markt. Auf der Plattform Tradegate springt die Aktie des Wirkstoffherstellers um +10% auf 16,80 €. Der Handel an der Pariser Heimatbörse wurde jedoch vorübergehend ausgesetzt. Wann können die Valneva-Anteilsscheine wieder den Besitzer wechseln?
Valneva ist ein französisches Biotechunternehmen mit Hauptsitz in Saint-Herbain. Die Firma entwickelt und vermarktet Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten und betreibt Produktionsstätten in Österreich, Schottland und Schweden sowie Niederlassungen in Frankreich, Kanada und den USA. Mit seinem Totimpfstoff VLA 2001 verfügt Valneva über ein Vakzin gegen das Coronavirus, das bislang nur im Königreich Bahrain zugelassen war. An der Börse hat das Unternehmen einen Wert von 1,6 Milliarden €.
Covid-Impfstoff in Großbritannien zugelassen, Handel in Paris ausgesetzt
Am heutigen Gründonnerstag haben sich bei Valneva die Ereignisse plötzlich überschlagen. Zunächst hat Großbritannien als erste Industrienation dem Corona-Impfstoff des französischen Pharmakonzerns grünes Licht erteilt, meldeten übereinstimmenden Medienberichte. Die zuständige Aufsichtsbehörde MHRA genehmigte demnach die Anwendung des Vakzins für Menschen im Alter von 18 bis 50 Jahren.
Auf der Handelsplattform Tradegate legte die Valneva-Aktie erwartungsgemäß kräftig zu: Der Titel machte am Vormittag einen Kurssprung von fast +10% auf 16,80€. An der Pariser Heimatbörse wurde das Biotech-Papier jedoch vorübergehend vom Handel ausgeschlossen. Laut Euronext Paris erfolgte die Maßnahme auf Wunsch des Unternehmens bis zur Veröffentlichung einer Pressemitteilung. Es ist natürlich anzunehmen, dass es bei der Firmenmeldung um die UK-Zulassung von VLA 2001 gehen wird.
Man darf gespannt sein, wie die Franzosen den Kauf- und Verkaufsstopp begründen werden. Im vergangenen Oktober hatte Valneva bereits einmal die Handelsaussetzung bei der Pariser Euronext beantragt, um eine Kapitalerhöhung durchzuführen. Nach einer Unterbrechung von einigen Stunden konnten die Anteilsscheine jedoch wieder ihre Besitzer wechseln.
Wie funktioniert ein Totimpfstoff?
VLA2001 ist wie auch der Wirkstoffkandidat des US-Unternehmens Novavax ein konventioneller Totimpfstoff. Mit diesem wird ein deaktivierter Teil des Originalvirus injiziert, gegen den das Immunsystem dann Antikörper herstellt.
Die Funktionsweise unterscheidet sich von jener aller bislang verfügbaren Impfstoffe. So werden die Vektor-Vakzine von AstraZeneca, Johnson & Johnson oder Sputnik V zwar ebenfalls nach einem altbewährten Verfahren produziert. Anders aber als Totimpfstoffe schleusen sie jedoch ein Stück der Covid-19-Erbinformation mit einem inaktiven Erkältungsvirus ein.
Mit den neuartigen mRNA-Impfstoffen von BioNTech und Moderna wird hingegen nur ein „Covid-19-Bauplan“ verabreicht. Nach dieser Anleitung produziert der Körper daraufhin selbst einen kleinen Teil des Virus, was schließlich die Immunreaktion auslöst.
Marktnische für VLA2001
Auch wenn Valneva mit einem Markteinstieg spät dran ist, stehen die Chancen gut, dass der Totimpfstoff aus Frankreich seinen Platz im Kampf gegen Covid-19 finden wird.
So haben die neusten Studiendaten der Franzosen gezeigt, dass ihr Vakzin ein breites Schutzspektrum gegen verschiedene bislang bekannte Virusmutationen bietet – inklusive der Delta- und Omikron-Varianten. Somit dürfte VLA2001 wahrscheinlich auch gegen kommende Virusmutanten gewappnet sein.
Was ebenfalls ein Faktor werden könnte: Valnevas Serum könnte auch Impfskeptiker überzeugen, die Vorbehalte gegen die bislang verfügbaren mRNA- und Vektor-Vakzine haben. Der schwache Marktstart des Novavax-Impfstoffs in Deutschland hat jedoch gezeigt, dass man sich auf diese Dynamik nicht verlassen kann.
Wenn Valneva noch im laufenden Quartal auch die EU-Zulassung für seinen Totimpfstoff erhält, könnte das Mittel aufgrund seiner Alleinstellungsmerkmale einen nicht unwesentlichen Marktanteil ergattern. Für das laufende Jahr erwarten der Wirkstoffhersteller durch sein Covid-Serum einen großen Umsatzsprung. So plant das Unternehmen mit Einnahmen im Bereich zwischen 430 und 590 Millionen €, wobei es 350 bis 500 Millionen € allein mit dem Corona-Impfstoff erwirtschaften will.
Eine EU-Zulassung dürfte Valneva seine Prognose nach oben schrauben lassen und die nächste Kursexplosion der Aktie einleiten.
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