Varta +11,5%: Das Signal, auf das Anleger gewartet haben?
Die Varta-Aktie (WKN: A0TGJ5) springt um über +11,5% hoch, nachdem der Vorstand wieder kräftiges Wachstum in Aussicht gestellt hat. Für den DAX-Titel der Start einer Erholungsrallye?
ℹ️ Varta vorgestellt
Der Batteriehersteller Varta aus dem baden-württembergischen Ellwangen hat sich in den vergangenen 15 Jahren einen Marktführerstatus im Hörgerät-Segment erarbeitet und nutzt seine Erfahrung mit Mikrobatterien bei den derzeit beliebten kabellosen Kopfhörern. Zum Kundenkreis gehören auch die Tech-Giganten Apple und Samsung. An der Börse hat das Unternehmen einen Wert von rund 850 Millionen €.
Aktie springt dank neuer Wachstumsaussichten
Bei den vergangenen paar Quartalsberichten hat Varta seinen Anlegern vor allem eins beschert: böse Überraschungen. Die am Freitagmorgen vorgestellten Zahlen und Aussichten haben diese Serie aber endlich beendet, und Aktionäre bedankten sich dafür mit einem kräftigen Kurssprung um +11,5% auf 21,47 €.
Das Finanz-Update zum Juni-Quartal macht deutlich, dass sich die Geschäfte des Batterieherstellers allmählich stabilisieren und bereits im kommenden Jahr wieder mit spürbarem Wachstum zu rechnen sei.
So erwartet das Management für 2024 wieder Umsätze von „deutlich mehr als 900 Millionen €“. Für das laufende Jahr gehen die Ellwanger laut der jüngsten Guidance von 820 Millionen € aus, somit könnte das Unternehmen bald wieder zweistellig wachsen.
Mehr Nachfrage und erste Spareffekte
Der Varta-Vorstand um CEO Markus Hackstein basiert seine hoffnungsvolle Schätzung auf eine deutlich verbesserte Nachfrage insbesondere bei Batteriespeichern und die Tatsache, dass sich auch das in diesem Jahr enttäuschende Lithium-Ionen-Knopfgeschäft zu erholen scheint.
Auch das Sparprogramm des Konzerns mach demnach Fortschritte, und zudem verspricht sich Vorstandschef Hackstein schon im laufenden zweiten Halbjahr mehr Schwung durch saisonale Effekte und anlaufende Kundenprojekte.
Abrutschen in roten Zahlen bestätigt
Eckdaten für das erste Halbjahr hatte Varta schon im Juli vorgelegt und nun bestätigt. Demnach verringerte sich der Konzernumsatz um ein Zehntel auf 339 Millionen €. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen lag bei -6,8 Millionen €, nachdem ein Jahr zuvor noch ein operativer Gewinn von 68,9 Millionen € verbucht wurde.
Fazit: Hoffnungen allein reichen nicht
Vartas Konzernumbau inklusive eines 17%igen Stellenabbaus scheint erste Früchte zu tragen. Die hier eingesparten Kosten sollten es dem Unternehmen ermöglichen, gegenüber der Billigkonkurrenz aus Asien wettbewerbsfähiger zu werden. Dabei hilft auch die Tatsache, dass die Ellwanger ihre hohen Rohstoffkosten im Batteriespeicher-Segment erstmals erfolgreich an die Kunden weitergeben konnten.
Ob der Batterie-Spezialist dank dieser Entwicklungen auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zurückzukehren kann, ist aus meiner Sicht noch fraglich.
Sicher ist, dass die Varta-Aktie seit ihrem 2021er Hoch bei über 160 € brutal abgestürzt ist und weiterhin eine Vielzahl von Shortsellern auf weitere Kursverluste setzen.
Nachdem, was bei den Ellwangern in den letzten Quartalen alles schiefgelaufen ist, reicht mein Vertrauen in die Unternehmensführung trotz neuer Hoffnungen noch nicht aus, um ein Investment in den SDAX-Titel zu rechtfertigen.
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