Varta-Aktie +10%: Startschuss für die Trendwende?
Die Varta-Aktien (WKN: A0TGJ5) springen am Montag fast zweistellig hoch, nachdem das Unternehmen den Vollzug seiner Schulden-Restrukturierung gemeldet hat. Aktionäre atmen auf – ist der Weg jetzt frei für einen nachhaltigen Kurs-Turnaround?
Der Batteriehersteller Varta aus dem baden-württembergischen Ellwangen hat sich in den vergangenen 15 Jahren einen Marktführerstatus im Hörgerät-Segment erarbeitet und nutzt seine Erfahrung mit Mikrobatterien bei den derzeit beliebten kabellosen Kopfhörern. Zum Kundenkreis gehören auch die Tech-Giganten Apple und Samsung. An der Börse hat das Unternehmen einen Wert von knapp einer Milliarde €.
Unter Vorbehalt: Kreditverlängerung bis 2026
Die Varta-Aktie ist am Montag prozentual fast zweistellig hochgeschossen, nachdem das Unternehmen bekanntgegeben hat, sich mit seinen Gläubigerbanken und Mehrheitseignern auf einen umfassenden Konzernumbau geeinigt zu haben. Der Batteriespezialist will mit den beschlossenen Maßnahmen auf mehreren Ebenen Kosten sparen und in Wachstumsfelder investieren wie die Energiewende und die E-Mobilität.
Seinen kurzfristigen Mittelbedarf hat Varta schon vergangene Woche mit einer Kapitalerhöhung gedeckt, die 51 Millionen € an Bruttoerlösen eingebracht hat. Der Ankeraktionär Montana Tech Components hat damit ihren Restrukturierungsbeitrag geleistet. Der Umbau war eine Voraussetzung dafür, dass die Gesellschaft des österreichischen Investors Michael Trojner nachschießt.
Das auf einem KPMG-Gutachten basierende Konzept sieht den Angaben nach außerdem eine Verlängerung der Finanzierung bis Ende 2026 vor sowie Änderungen der Kreditbedingungen. Das stehe allerdings noch unter dem Gremienvorbehalt der Banken.
Düstere Aussichten für 2023
Nachdem die Ankündigung der Kapitalmaßnahme die Varta-Anleger vergangene Woche vergrätzt hat, atmen die Anteilseigner nun offenbar auf. Hinsichtlich der Unternehmensfinanzierung sind die Schäfchen wohl jetzt im Trocken – auch wenn die Gremien der Gläubigerbanken noch das letzte Wort haben.
Eine echte Trendwende dürfte die Einigung für die Varta-Aktie, die seit ihrem Hoch vor zwei Jahren -88% ihres Werts eingebüßt hat, aber nicht bedeuten. Schließlich prognostiziert das Management für das laufenden Jahr einen Einbruch der EBITDA-Einnahmen von 283 auf 55-60 Millionen € sowie ein Umsatzrückgang.
Das Zittern geht weiter
Entsprechend dürften vorerst weiterhin die Leerverkäufer des SDAX-Titels was zu Lachen haben, dessen Anteil auf ein Fünftel aller Papiere geschätzt wird. Das dürfte sich auch am 26. April nicht ändern, wenn die Ellwanger verspätet ihre offiziellen Zahlen für das Horrorjahr 2022 bekanntgeben.
Nach allem, was in den vergangenen zwölf Monaten bei Varta alles schief gelaufen ist, waren die Rochade in der Unternehmensleitung und die Planung eines Konzernumbaus Schritte in die richtige Richtung. Das Zittern für Aktionäre und Mitarbeiter geht jedoch vorerst weiter.
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