Varta-Aktie +50%: Was für ein Comeback!
Mitte April fiel die Varta (WKN: A0TGJ5) auf ein neues Allzeittief bei 7,50 €. Doch seitdem feiert der Batteriehersteller ein eindrucksvolles Comeback an der Börse. Innerhalb von nicht einmal drei Wochen schoss der Aktienkurs um mehr als +50% in die Höhe. Auch am Dienstag geht es um über +5% mit der Varta-Aktie nach oben. Was steckt hinter dem Rebound?
ℹ️ Varta vorgestellt
- Varta ist ein deutscher Batteriehersteller, der aus den drei Tochterunternehmen Varta Microbattery (Mikrobatterien, etwa für Kopfhörer und Hörgeräte), Varta Consumer Batteries (Haushaltsbatterien) und Varta Storage (Speicherlösungen) besteht.
- Neben dem Hauptsitz im baden-württembergischen Ellwangen verfügt das Unternehmen über weitere Produktionsstandorte in Deutschland, Rumänien und Indonesien.
- Mit rund drei Milliarden Batteriezellen ist das Unternehmen der führende Hersteller von Haushaltsbatterien in Europa.
- Varta notiert im SDAX und ist mit rund 490 Millionen € an der Börse bewertet.
Ein neuer Chef
Kurstreiber am heutigen Dienstag dürfte die Ernennung von Michael Ostermann als neuer Varta-Vorstandsvorsitzender sein. Der bisherige CEO Markus Hackstein wird nur noch für einen Übergangszeitraum Mitglied des Vorstandes bleiben und anschließend zum Großaktionär Montana Tech zurückkehren. Hackstein leitete seit Oktober 2022 als Vorstandschef die Geschicke des Batteriekonzerns.
Ostermann ist ein ausgewiesener Experte in der Batterieindustrie und in der Automobilbranche. Der 58-jährige Manager verfügt ebenfalls über langjährige Sanierungserfahrung. Diese Kombination könnte ihn zum richtigen Unternehmenslenker für Varta in der aktuellen Situation machen.
Ein Berg an Problemen
Auf Ostermann wartet ein Berg an Problemen. Hauptaufgabe des neuen Varta-Chefs wird es sein, ein neues Sanierungskonzept zu erstellen, das diesmal auch die Zustimmung der sieben Konsortialbanken des Unternehmens findet. Das letzte Konzept bekam kein grünes Licht von den Gläubigern.
Viel Zeit bleibt Ostermann nicht. Die Banken hatten zugesagt, bis Mitte des Jahres die Füße stillzuhalten. Bis dahin muss ein tragfähiges Konzept stehen, wie Varta in die Zukunft marschiert.
Parallel arbeitet die Investmentbank Rothschild an alternativen Finanzierungsmaßnahmen. Wie diese aussehen können, ist bislang unbekannt.
Die Trendwende ist geglückt
Das Chartbild der Varta-Aktie sieht seit Mitte April wieder deutlich besser aus. Dem SDAX-Wert scheint die charttechnische Wende gelungen zu sein. Möglicherweise setzt das Papier sogar seinen Aufwärtstrend bis zur Widerstandszone bei 14 € fort.
Alles völlig unklar
Den Geschäftsbericht für das abgelaufene Geschäftsjahr wird Varta voraussichtlich am 28. Juni veröffentlichen. Möglicherweise präsentiert der neue Varta-Chef in diesem Rahmen auch das neue Sanierungskonzept.
Ich rate Anlegern weiterhin zu größter Vorsicht in Bezug auf die Varta-Aktie. Woher mancher Anleger die Zuversicht für die Kurssteigerungen der letzten Wochen nimmt, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel.
An der operativen Lage von Varta hat sich nichts geändert. Der Batteriehersteller steckt in größten Problemen. Das Kerngeschäft mit Lithium-Ionen-Knopfzellen schwankt stark und die Nachfrage nach Energiespeichern für Solarstrom ist zuletzt deutlich zurückgegangen. Zudem ist nicht erkennbar, welche Rolle Varta zukünftig im Bereich E-Antriebe für Fahrzeuge spielen kann.
Es ist derzeit völlig unklar, wie die Zukunft von Varta aussehen wird. Ob die Banken dem zweiten Sanierungskonzept des neuen Chefs zustimmen werden oder Rothschild erfolgreich ein alternative Finanzierungskonzept entwickeln kann, ist fraglich. Das Risiko eines Investments in die Varta-Aktie ist enorm hoch.
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