Varta-Aktie: Aufschwung schon wieder vorbei?

Mit einem Minus von über 5% hielt die Varta-Aktie (WKN: A0TGJ5) am Mittwochmorgen die rote Laterne im SDAX fest in der Hand. Nachdem das Papier des Batterieherstellers Anfang Juni auf ein neues Fünfjahrestief gefallen war, konnte es im Laufe des Junis um über +40% zulegen. Dieser Aufschwung scheint nun fürs Erste beendet zu sein. Warum eigentlich?

stock.adobe.com/WDnet Studio

Varta vorgestellt
Varta ist ein deutscher Batteriehersteller, der aus den drei Tochterunternehmen Varta Microbattery (Mikrobatterien, bspw. für Kopfhörer und Hörgeräte), Varta Consumer Batteries (Haushaltsbatterien) und Varta Storage (Speicherlösungen) besteht. Varta hat Produktionsstandorte in Deutschland, Rumänien und Indonesien. Mit rund drei Milliarden Batteriezellen ist das Unternehmen der führende Hersteller von Haushaltsbatterien in Europa. Das 1887 gegründete Traditionsunternehmen hat seinen Sitz in Ellwagen in Baden-Württemberg. Varta notiert im SDAX und ist mit ca. 800 Millionen € an der Börse bewertet.

Wie geht es mit Varta weiter?

Offenbar sind Anleger nicht glücklich mit der Modifikation der bestehenden Kreditbedingungen mit den Gläubigerbanken des Unternehmens. Wie am Dienstag bekannt wurde, unterzeichnete Varta vor wenigen Tagen eine umfangreiche Sanierungsvereinbarung mit seinen Kreditgebern und dem Mehrheitseigentümer Michael Tojner. Diese Vereinbarung ist Grundlage für die Fortführung der Finanzierung bis Ende 2026.

Bereits im März vereinbarten das Varta-Management, die Banken und der Mehrheitseigentümer ein Sanierungsprogramm, um auf die schwierige Geschäftslage des Batterieherstellers zu reagieren. Kernstück der Maßnahmen sind Kostensenkungen und Prozessoptimierungen in allen Unternehmensbereichen.

Varta-Chef Markus Hackstein sieht das Traditionsunternehmen auf einem guten Weg. Er verlautbarte am Dienstag, dass die Restrukturierung des Unternehmens Fortschritte mache und bereits in vielen Bereichen zu sehen sei, dass die beschlossenen Maßnahmen greifen.

Neben Kosten- und Prozessoptimierungen will sich Varta auch neu aufstellen, um in Zukunftsbereichen wie Energiespeicherung und Elektromobilität eine Rolle zu spielen. So investiert das Traditionsunternehmen gezielt in Wachstumsmärkte wie Energiespeicher und Akkus für Elektroautos.

Keine weiteren Kursrückgänge erlaubt

Der seit Anfang Juni bestehende Aufwärtskanal der Varta-Aktie ist trotz des Kurssturzes am Mittwochmorgen noch intakt. Weitere Kursrückgänge darf sich die Aktie aber nicht erlauben, da ansonsten der Kanal nach unten durchbrochen wäre.

Ein ausgeprägtes Rendite-Risiko-Profil

Die Varta-Aktie gehört derzeit zweifellos zur Gruppe der deutschen Aktien mit dem ausgeprägtesten Rendite-Risiko-Profil. Aufgrund der massiven Kursverluste der letzten Monate ist das Aufholpotenzial des SDAX-Titels riesengroß. Gleichzeitig stellt die Kombination aus schwächelndem Kerngeschäft und Investitionen in neue Zukunftsbereiche eine große Gefahr dar.

Ich empfehle die Varta-Aktie gegenwärtig nicht zum Kauf. Meiner Meinung nach übersteigen die notwendigen Investitionen in den Bereichen E-Autoakkus und Energiespeicher die finanziellen Möglichkeiten von Varta. Andere Konzerne aus Asien, Europa und den USA sind bereits seit Jahren in diesen Zukunftssegmenten aktiv und investieren jährlich Milliardensummen. Die Gefahr, dass Varta zu spät kommt und zu wenige Ressourcen hat, ist meines Erachtens zu groß.

💬 Varta-Aktie: Jetzt diskutieren!
Hochwertige Diskussionen und echte Informationsvorsprünge: Profitiere ebenso wie Tausende andere Anleger von unserem einzigartigen Live Chat, dem Aktien-Forum der neuen Generation.
Zugehörige Kategorien: Small Caps