Varta-Aktie: Diese Fakten müssen Anleger kennen

Kaum eine andere Aktie sorgt derzeit in Deutschland für so viel Gesprächsstoff wie die von Varta (WKN: A0TGJ5). Der Batteriehersteller treibt Anleger zur Verzweiflung und bringt Analysten zum Rätselraten. Auch heute bleibt das Papier unter Druck, notiert 1,1% im Minus bei 38,18 €. Die große Frage lautet: Wie geht es weiter?

Der Batterie-Hersteller Varta aus dem baden-württembergischen Ellwangen hat sich in den vergangenen 15 Jahren einen Marktführerstatus im Hörgerät-Segment erarbeitet und nutzt seine Erfahrung mit Mikrobatterien bei den derzeit beliebten kabellosen Kopfhörern. Zum Kundenkreis gehören auch die Tech-Giganten Apple und Samsung. Die Ellwanger bereiten zudem ihren Einstieg ins E-Auto-Geschäft vor. An der Börse hat das Unternehmen derzeit einen Wert von 1,54 Milliarden €.

Einen Wertverlust von -68% binnen neun Monaten sieht man bei einem MDAX-Konzern nicht aller Tage. Zwar sind viele Aktien durch den Ukraine-Krieg, die hohe Inflation und immer weiter steigende Zinsen in Mitleidenschaft gezogen worden. Doch das Varta-Papier trifft es ohne Zweifel in diesem Jahr ganz besonders schlimm.

Das Schlimmste war noch nicht erreicht

Wir hatten erst vor einer Woche in diesem Artikel die Frage aufgeworfen, ob das Schlimmste überstanden sein könnte – und vom Kauf abgeraten. Da wurden für eine Varta-Aktie noch knapp 60 € gezahlt. Aktuell sind es nur rund 38 €, wir lagen also mit unserer Einschätzung goldrichtig.

Der neuerliche Kursrutsch ist natürlich dadurch ausgelöst worden, dass das Management sich genötigt sah bekanntzugeben, erneut seine Finanzziele für dieses Jahr nicht erreichen zu können. Die Prognose wurde sogar ersatzlos gestrichen.

Analysten mit großen Differenzen

Die Analysten zeigen sich uneins, wie sie die Aktie aktuell bewerten sollen. Die US-Investmentbank Goldman Sachs stuft Varta auf „Neutral“ herunter mit Kursziel 50 €. Die DZ Bank (Kursziel: 40 €) und Hauck Aufhäuser (Kursziel: 39 €) raten „Halten“. Warburg Research stuft dagegen sogar um zwei Stufen auf „Kaufen“ hoch mit Kursziel 53 €.

Die gegensätzlichen Ratings und vor allem die großen Differenzen bei den Kurszielen bedeuten meiner Meinung nach vor allem eins: Es herrscht große Unsicherheit. Und es lässt sich einfach nicht seriös einschätzen, wie es mit diesem Titel weitergeht.

Das sind die Fakten

Fakt ist: Das Unternehmen leidet extrem unter den gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten und kann diese kaum an seine Kunden weiterreichen. Fakt ist weiter: Zwei große Aufträge mit Autoherstellern haben sich verzögert, weshalb „signifikante Volumina“ in diesem Jahr nicht mehr ausgeliefert werden könnten, so das Unternehmen. Fakt ist schließlich: Der schon lange erwartete Einstieg ins Segment der E-Mobilität lässt weiter auf sich warten.

An der Seitenlinie bleiben

Angesichts dessen kann es eigentlich derzeit nur einen Ratschlag für alle Anleger geben: Seitenlinie. Wer bereits investiert ist und noch nicht die Reißleine gezogen hat, sollte das meiner Meinung nach bei diesen Tiefkursen nicht mehr erwägen.

Denn es könnte gut sein, dass die Shortseller, für die die Aktie bislang ein gefundenes Fressen war, sich alsbald zu Gewinnmitnahmen, also zu Rückkäufen, veranlasst sehen. Möglicherweise setzen sie allerdings auch auf das endgültige Scheitern von Vartas E-Mobilitäts-Plänen.

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