Varta-Aktie: Es kann nur besser werden, oder?!
Zweifellos ist die Varta-Aktie (WKN: A0TGJ5) ein, wenn nicht der Verlierer des Jahres am deutschen Aktienmarkt. Das Papier hat 2022 um -81% an Wert eingebüßt und notiert aktuell bei 22,38 €, also nur knapp über dem 52-Wochen-Tief, das bei 21,60 € liegt. Dürfen Anleger auf ein Comeback des Titels in 2023 hoffen?
Der Batterie-Hersteller Varta aus dem baden-württembergischen Ellwangen hat sich in den vergangenen 15 Jahren einen Marktführerstatus im Hörgerät-Segment erarbeitet und nutzt seine Erfahrung mit Mikrobatterien bei den derzeit beliebten kabellosen Kopfhörern. Zum Kundenkreis gehören auch die Tech-Giganten Apple und Samsung. An der Börse hat das Unternehmen einen Wert von 905 Millionen €.
Tax-Loss-Selling beendet
Hoch geflogen, tief gefallen: Viele Tech-Titel sind in diesem Jahr brutal abgestraft worden. Aber kaum einen hat es so dramatisch zerlegt wie die Varta-Aktie.
In den vergangenen Wochen dürften ich viele Investoren im Rahmen des Tax-Loss-Sellings verabschiedet haben, was sich am Kursverlust von -20% seit Monatsbeginn ablesen lässt. Zumindest das endet definitiv am heutigen letzten Handelstag des Jahres.
Homepage bezeichnend
Auf der Homepage des Unternehmens heißt es noch immer auf den ersten Blick: „Eine Erfolgsgeschichte made in Germany“. Will man die frustrierten Anleger veräppeln?
Zudem wird als „Nächster Termin“ der Neunmonatsbericht angekündigt – den gab's am 15. November. Über so viel Kopflosigkeit kann man wirklich nur den Kopf schütteln.
Desaströses Erscheinungsbild
Dieser Auftritt passt allerdings ins desaströse Erscheinungsbild des Konzerns in diesem Jahr mit mehrmals eingedampften Finanzprognosen und miserablen Ergebnissen.
Zur Erinnerung: Der Umsatz ist in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,3% von 622,3 Millionen € auf 570,7 Millionen € gesunken, das bereinigte EBITDA regelrecht von 182,5 Millionen € auf 66,4 Millionen € eingebrochen. Die nächsten Zahlen soll es erst Ende März 2023 geben.
Jede Krise birgt eine Chance
Wie immer gilt jedoch die Devise: Jede Krise birgt auch eine Chance. Und die besteht beim Batteriehersteller auf jeden Fall, um das verspielte Anlegervertrauen zurückzugewinnen.
Denn der neue Konzernchef Chef Markus Hackstein und seine Mitarbeiter haben anscheinend die Zeichen der Zeit erkannt. Jetzt heißt es, man werde die Kosten senken und das Unternehmen im herausfordernden Umfeld sanieren. Kurzarbeit und ein Investitionsstopp sind bereits verkündet worden.
Wie wir in diesem Artikel beleuchtet haben, sollen die Sanierungsexperten von Boston Consulting (BCG) helfen. Insbesondere die hohen Materialkosten von 400 Millionen € machen Varta zu schaffen.
Prozente für Trader?
Das Unternehmen wird an der Börse mit 905 Millionen € bewertet. Und das bei einem erwarteten Jahresumsatz für 2023 von bis zu 880 Millionen € und einem bereinigten operativen Ergebnis von maximal 110 Millionen €.
Man kann also nicht davon sprechen, dass die Aktie nach dem dramatischen Kurssturz günstig wäre.
Fakt ist zudem: Hohe Energie- und Rohstoffpreise sowie Lieferengpässe bei Halbleitern werden nicht verschwinden, sondern den Batteriehersteller auch 2023 belasten.
Meiner Meinung nach dürfte zwar mit Jahresbeginn 2023 der massive Verkaufsdruck beendet sein, was für Trader einige Prozente bringen könnte.
Auf eine nachhaltige Trendwende würde ich als Anleger aber nicht setzen und deshalb hier nicht investieren.
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