Varta-Aktie: Langsam, aber sicher geht's bergab

Nur noch Zocker am Werk

Nach den erstaunlichen Höhenflügen der vorherigen Tage nähert sich die Varta-Aktie (WKN: A0TGJ5) jetzt mit Riesenschritten dem Abgrund. Am Mittwoch fiel sie um -10% auf 2,08 € und verharrt zum heutigen Börsenstart auf diesem Niveau. Noch, muss man wohl sagen – oder gibt es hier Aussichten auf bessere Zeiten?

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Was läuft hinter den Kulissen?

Was geschieht bei Varta hinter verschlossenen Türen? Niemand weiß es. Seitdem der Batteriehersteller seine Pläne vorgestellt hat, die drohende Pleite durch eine Restrukturierung nach dem Gesetz über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen (kurz: StaRuG) zu verhindern, hat das große Schweigen eingesetzt. Anleger tappen im Dunkeln und bangen um ihre Investments.

Salopp formuliert, brennt bei dem schwäbischen Traditionsbetrieb der Baum. Die Geschäfte laufen seit längerer Zeit schlecht, zudem drücken hohe Schulden. So sind ein Konsortialkredit von 235 Millionen € und ein Schuldscheindarlehen von 250 Millionen € zu bedienen – und das Geld dafür fehlt. Kurzfristig muss Varta laut Vorstandschef Michael Ostermann 100 Millionen € aufbringen, damit es weitergehen kann.

Vorherige Bemühungen um eine Sanierung sind gescheitert. Das erste Konzept wurde abgelehnt, mit der Überarbeitung waren die Gläubiger ebenfalls nicht einverstanden. Der vermeintlich große Einstieg von Porsche entpuppte sich als Chimäre. Porsche-Finanzchef Lutz Meschke machte schnell deutlich, jede zusätzliche Barinvestition in Varta werde sehr begrenzt sein und sein Unternehmen nicht belasten.

So blieb dem Batteriehersteller nichts übrig, als beim Amtsgericht Stuttgart das StaRuG-Verfahren zu beantragen.

Nichts zu holen für Aktionäre

Welche Lösung am Ende auch für das Unternehmen kommen wird – Aktionäre werden davon nichts haben, denn für sie ist nichts zu holen. Wer das bislang nicht glauben mag, sollte sich ein jüngst geführtes Interview mit Varta-Chef Michael Ostermann in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) zu Gemüte führen. Dort wurde Ostermann in der Schlagzeile mit den Worten zitiert: „Die Varta-Aktionäre gehen leer aus, da gibt es keine Alternative.“

Inzwischen hat auch der Indexanbieter Stoxx die Varta-Aktie zum Stichtag 30. Juli aus allen Indizes entfernt. Das Handelsvolumen dürfte daher in den kommenden Tagen immer mehr abnehmen.

Völlig unverständlich

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, weil ich es bereits in diesem Artikel deutlich zum Ausdruck gebracht habe: Wer in dieser Situation noch Varta-Aktien hält oder sogar kauft, dem ist nicht zu helfen. Für mich ist es völlig unverständlich, dass da immer noch 2 € und mehr auf dem Kurszettel stehen. Man weiß nicht genau wann, aber man weiß genau, dass da die Null stehen wird.

Offensichtlich sind hier noch Zocker am Werk. Doch auch zum Traden ist die Aktie in meinen Augen nicht mehr geeignet, weil das Volumen schwindet und zudem jederzeit die Lichter ausgehen können. Wer auf sicherer Basis Gewinne erzielen will, ist im exklusiven Premium Trading Club mit Profi-Trader Andreas Bernstein auf jeden Fall besser aufgehoben.

ℹ️ Varta in Kürze

  • Varta ist ein deutscher Batteriehersteller, der aus den drei Tochterunternehmen Varta Microbattery (Mikrobatterien, etwa für Kopfhörer und Hörgeräte), Varta Consumer Batteries (Haushaltsbatterien) und Varta Storage (Speicherlösungen) besteht.
  • Neben dem Hauptsitz im baden-württembergischen Ellwangen verfügt das Unternehmen über weitere Produktionsstandorte in Deutschland, Rumänien und Indonesien. Mit rund drei Milliarden Batteriezellen ist das Unternehmen der führende Hersteller von Haushaltsbatterien in Europa.
  • Varta notiert im SDAX und wurde zuletzt mit rund 91,64 Millionen € an der Börse bewertet.

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