Varta-Aktie: Rette sich, wer kann!

Nur heute noch in den Indizes

Die Varta-Aktie (WKN: A0TGJ5) zieht weiter munter ihre Kreise, als sei nichts geschehen. Nach einem starken Start in die Woche notiert sie am Dienstagmorgen zwischen 2,30 und 2,40 € und damit auf erstaunlich hohem Niveau. Verkennen Anleger hier die große Gefahr?

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Das dicke Ende naht

Manchmal kann man von Lausbubengeschichten eine Menge lernen. Zum Beispiel von Max und Moritz und ihren Streichen, die Wilhelm Busch ersonnen hat. Bei den beiden Bürschchen heißt es nämlich: „Aber wehe wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.“

Was das mit der Varta-Aktie zu tun hat? Ganz einfach: Auch hier droht ein schlimmes Ende. Womöglich nicht für das Unternehmen selbst, das sich vor der drohenden Insolvenz noch retten könnte. Sehr wohl aber für Anleger. Vor allem für jene, die hier anscheinend noch ziemlich sorglos und unbedarft agieren, wie man an der Kursentwicklung der vergangenen fünf Handelstage ablesen kann. Anders wären +25% wohl kaum zu erklären.

Auch am Dienstagmorgen werden Dips der Aktie sofort wieder hochgekauft. Was nicht dafür spricht, dass sich Anleger der großen Gefahr bewusst wären, die es bei diesem Wertpapier gibt.

Ab morgen schwerer handelbar

Fakt ist: Das böse Erwachen wird kommen, und das sogar sehr schnell. Denn der Indexanbieter Stoxx hat natürlich auf die jüngste Entwicklung des taumelnden Batterieherstellers reagiert und verbannt die Varta-Aktie zum Stichtag 30. Juli aus allen Indizes.

Richtig gelesen, das ist heute! Die Übersetzung lautet: Ab dem morgigen Mittwoch wird die Varta-Aktie immer schwerer handelbar sein. Aller Voraussicht nach werden viele Anleger auf ihren Stücken sitzenbleiben oder sie kaum noch los werden, zumindest nicht zu einem noch halbwegs akzeptablen Preis.

Totalverlust droht

Unabhängig davon kann jeder, der auch nur ein bisschen was von Börse versteht, nur zu einem vernünftigen Schluss kommen: Für Anteilseigner wird ein Totalverlust kommen. Und zwar deshalb, weil sich Varta in Eigenregie über das StaRuG-Verfahren, also das Gesetz über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen, retten will, wie wir bereits in diesem Bericht aufgezeigt hatten. Das ist keineswegs nur ein Plan, sondern bereits beim Amtsgericht Stuttgart beantragt.

Kurz zusammengefasst bedeutet das: Einzelne Aktionäre sind zwar am Verfahren beteiligt, haben aber keine Rechte mehr. Den größten Einfluss haben die Gläubiger. Wenn sie auf einen Kapitalschnitt und eine neue Kapitalerhöhung drängen – wonach es sehr stark aussieht – werden Anteilseigner leer ausgehen.

Man kennt das bereits von der Leoni-Aktie, wo vor einem Jahr genau das für Varta beschriebene Szenario eingetreten ist.

Nichts wie weg!

Aus meiner Sicht kann es daher nur einen Tipp geben: die Varta-Aktie schnellstmöglich verkaufen und retten, was noch zu retten ist! Jede Sekunde, die Anleger die Varta-Aktie noch in den Händen halten, kann schon eine zu viel sein. Denn es ist immer das gleiche Schauspiel: Wenn alle zur selben Zeit zur gleichen Tür raus wollen, wird es sehr, sehr eng.

Insofern ist die Aktie in meinen Augen auch nicht mehr zum Trading geeignet. Wer auf sicherer Basis Gewinne erzielen will, ist im exklusiven Premium Trading Club mit Profi-Trader Andreas Bernstein auf jeden Fall besser aufgehoben.

ℹ️ Varta in Kürze

  • Varta ist ein deutscher Batteriehersteller, der aus den drei Tochterunternehmen Varta Microbattery (Mikrobatterien, etwa für Kopfhörer und Hörgeräte), Varta Consumer Batteries (Haushaltsbatterien) und Varta Storage (Speicherlösungen) besteht.
  • Neben dem Hauptsitz im baden-württembergischen Ellwangen verfügt das Unternehmen über weitere Produktionsstandorte in Deutschland, Rumänien und Indonesien. Mit rund drei Milliarden Batteriezellen ist das Unternehmen der führende Hersteller von Haushaltsbatterien in Europa.
  • Varta notiert im SDAX und wurde zuletzt mit rund 91,64 Millionen € an der Börse bewertet.

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