Varta-Aktie: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe
Nach einem kurzen, zu erwartenden Rebound schlägt die Varta-Aktie (WKN: A0TGJ5) wieder die Richtung ein, die Anlegern überhaupt nicht gefällt. Heute verliert sie -1,9% auf 28,43 €, ein neues 52-Wochen-Tief ist schon wieder in Sicht. Herrscht hier Alarmstufe Rot?
Der Batteriehersteller Varta aus dem baden-württembergischen Ellwangen hat sich in den vergangenen 15 Jahren einen Marktführerstatus im Hörgerät-Segment erarbeitet und nutzt seine Erfahrung mit Mikrobatterien bei den derzeit beliebten kabellosen Kopfhörern. Zum Kundenkreis gehören auch die Tech-Giganten Apple und Samsung. An der Börse hat das Unternehmen derzeit einen Wert von 1,15 Milliarden €.
Trader suchen schleunigst das Weite
Man kann förmlich sehen, wie sich Anleger bei dieser Aktie die Haare raufen. Kaum schien es so, als habe das Papier nach einer fast beispiellosen Talfahrt von -76% in diesem Jahr endlich seinen Boden gefunden, da rutscht es schon wieder ab.
Binnen der vergangenen fünf Handelstage hat es -10% eingebüßt. Die kurzfristigen Trader haben also schleunigst ihre Gewinne eingestrichen und wieder das Weite gesucht.
Insider soll im großen Stil Aktien verkauft haben
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich's gänzlich ungeniert? Wenn sich anscheinend selbst der Aufsichtsratschef eines Unternehmens diese Devise zu eigen macht, dann lässt das für Aktionäre Schlimmes befürchten. Viele Anteilseigner dürften wütend die Faust in der Tasche geballt haben, als sie von den bislang unbestätigten angeblichen Insiderverkäufen des Großaktionärs Michael Tojner aus den Medien erfuhren.
Tojner soll am 23. September erneut in großem Stil Varta-Aktien abgestoßen haben. 1,6 Millionen Anteile im Wert von knapp 57,94 Millionen € soll der Österreicher aus dem Portfolio der VVG GmbH verkauft haben, einer Tochter der Schweizer Montana Tech Components, die wiederum Tojner gehört. Bereits im Juli soll der Varta-Aufsichtsratschef Papiere des Batterie-Spezialisten veräußert haben, ebenfalls im Millionenvolumen.
Am 15. November kommen neue Zahlen
Als wäre es nicht bereits schlimm genug, dass die Ellwanger bei ihrer geschäftlichen Entwicklung übel ins Straucheln geraten sind. Wir erinnern uns: Die Jahresprognose wurde ersatzlos gestrichen. Anleger tappen derzeit auch in Bezug auf die Zahlen des dritten Quartals im Dunkeln. Erst am 15. November wird man mehr wissen, dann präsentiert Varta das Zahlenwerk für die Monate Juli bis September.
Man kann aber bereits konstatieren, dass es wirklich nicht gut aussieht für die Traditionsfirma: Die deutlich gestiegenen Preise für Energie und Rohstoffe kann sie nicht an ihre Kunden weitergeben, was die Margen belastet. Tech-Gigant Apple sieht sich angeblich nach anderen oder weiteren Zulieferern um. Und die heraufziehende Rezession lässt die Nachfrage sowohl nach Gerätebatterien als auch nach Haushaltsbatterien bröckeln.
Tummelplatz für Shortseller
Seit langem ist bekannt, dass die Aktie ein Tummelplatz für Shortseller ist. Laut Bundesanzeiger halten große Player wie BlackRock Investment Management (zum 30. September 2,81% aller ausstehenden Aktien) große Netto-Leerverkaufs-Positionen bei dem MDAX-Unternehmen.
Selbst wenn das Unternehmen an der Börse aktuell nur noch mit 1,15 Milliarden € bewertet wird, kann es für Normalanleger eigentlich angesichts aller bekannten und geschilderten Umstände nur eine Devise geben: nichts wie weg! Bei diesem Wachstumstitel fehlt meiner Meinung nach so ziemlich alles, was es für einen seriösen Investmentcase braucht.
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