Varta: Analyst mit Mond-Kursziel - SD-Leser sahnen erneut ab
Es gibt Aktien und es gibt Gewinneraktien. Über wenige Werte berichteten wir so ausführlich wie über die Varta AG (WKN: A0TGJ5). Seit unserer Erstvorstellung liegen Leser nun +68% im Gewinn. Die Aktie vollzieht seitdem einen steilen Kursanstieg, rückt heute bis auf 69 Euro vor und scheint keine Grenzen nach oben zu kennen - selbst bei der ersten Mondlandung, die in diesen Tagen den 50. Jahrestag feiert, waren Varta-Batterien dabei und zwar in der Foto-Kamera von Neil Armstrong.
Immer mehr Börsenexperten scheinen das Potenzial des auf LI-Minibatterien spezialisierten Unternehmens nun ähnlich aussichtsreich wahrzunehmen wie wir bereits im April. Heute profitiert die Varta-Aktie von einer positiven Analystenstimme der Privatbank Berenberg mit Kursziel 70 Euro. Wir hatten im April positiv über die Wachstumsaussichten berichtet, jetzt sehen SD-Leser den Wert dunkelgrün im Depot leuchten.
Hörgeräte werden immer gekauft - und das LI-Geschäft sorgt für Phantasie
Varta profitiert von einer starken Positionierung in konjunkturunabhängigen Wachstumsmärkten wie der Medizintechnik. Das Geschäft mit Zink-Luft-Hörgerätebatterien rückt in den Hintergrund, dürfte aber aufgrund der starken Marktposition und Innovationsführerschaft weiterhin solide Profite erzielen. Denn demographische Entwicklungen wirken sich anhaltend positiv aus. Die Anzahl der Menschen über 65 Jahre soll sich weltweit bis 2050 laut US Census Bureau fast verdreifachen auf dann etwa 1,6 Milliarden.
Die Wachstumsfantasie speist sich ganz klar aus dem LI-Batterien Business. Auch wenn die Zink-Luft-Mikrobatterien für Hörgeräte in 2018 maßgeblich für den Umsatzanstieg des "Microbatteries"-Segments verantwortlich waren. Der Absatz mit wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Akkus wird in Zukunft aber kräftig aufholen, denn so soll die Kapitalerhöhung vom Juni mit einem dreistelligen Millionenbetrag die Wachstumspläne finanzieren (wir berichteten). Für zusätzliche 40 Millionen Lithium-Minibatterien bedarf es laut Varta einem Investitionsvolumen von 100 Millionen Euro. Der Konzern aus Ellwangen will seine Produktionskapazität auf über 80 Millionen Zellen in 2020 und mehr als 100 Millionen Zellen in 2021 ausweiten. Absatztreiber ist die starke Nachfrage aus der Entertainent-Industrie, vorrangig nach Wearables wie Headsets oder Musikkopfhörern. Sowohl das Geschäft mit den Hörgeräten wie auch das der LI-Batterien wachsen - auch dank ihrer Skalierbarkeit - profitabel.
Im Konzernsegment "Storage" ist das Zukunftsgeschäft mit Energiespeichern, beispielsweise für Energiezwischenspeicher für Solaranlagen und Akkus zur Ermöglichung der Elektromobilität, angesiedelt. Die Varta AG schließt einen "Einstieg in die Zellenfertigung für die Elektromobilität mit anderen starken Partnern in Europa mittelfristig nicht aus." 2018 konnte das Segment ein Umsatzplus von 37% auf 51,8 Millionen Euro verzeichnen. Primärer Absatztreiber waren stationäre Energiespeichersysteme.
Die Varta-Aktie ist bei einem erwarteten bereinigten EBITDA für 2019 zwischen 61 bis 64 Millionen Euro und einer Börsenbewertung von knapp 2,8 Milliarden Euro nicht mehr ganz billig - das war sie vor Monaten allerdings auch nicht. Die Gewinnaussichten scheinen dennoch genügend Anleger in die Aktie zu locken. Asien gilt segmentübergreifend als größter Wachstumsmarkt.
Nächster SD-Tipp fliegt ins Orbit
Am 8. April identifizierten wir Varta zum ersten Mal als Top-Tipp im boomenden Markt für LI-Batterien. In unserer Premieren-Coverage zur Varta-Aktie schrieben wir:
Das Traditionsunternehmen mit mehr als 130-jähriger Geschichte erobert erfolgreich Wachstumsbereiche und die Story dürfte noch nicht zu Ende sein.
Wir versprachen uns damals Gewinne und haben Recht behalten. Wer Kurse von 41 Euro zum Einstieg nutzte, freut sich jetzt über eine Performance von +67,6%. Gewinne sichern nicht vergessen!