Varta: Langsam, aber sicher auf dem Weg nach oben?
Anders als viele Aktien, die es aufgrund der hohen Inflation und steigender US-Zinsen in den vergangenen Tagen übel erwischt hat, hält sich Varta (WKN: A0TGJ5) recht beachtlich. Zwar hat auch dieses Papier seit Jahresbeginn -29% verloren, aber seit Mitte Mai geht es aufwärts. Ist das Schlimmste überstanden?
Der Batterie-Hersteller Varta aus dem baden-württembergischen Ellwangen hat sich in den vergangenen 15 Jahren einen Marktführerstatus im Hörgerät-Segment erarbeitet und nutzt seine Erfahrung mit Mikrobatterien bei den derzeit beliebten kabellosen Kopfhörern. Zum Kundenkreis gehören auch die Tech-Giganten Apple und Samsung. Die Ellwanger bereiten zudem ihren Einstieg ins E-Auto-Geschäft vor. An der Börse hat das Unternehmen derzeit einen Wert von 3,3 Milliarden €.
Aktie zeigt relative Stärke
Investoren in Tech-Werte haben es derzeit nicht leicht. Wohin das Auge auch blickt, fast überall sind hohe Kursverluste zu beobachten. Auch Varta muss sich natürlich dem miserablen Marktumfeld beugen. Allerdings beweist die Aktie derzeit relative Stärke und notiert um die 83 bis 84 €. Am 12. Mai waren es noch 73 €.
Mit seinen Zahlen zum ersten Quartal hat das Unternehmen die Börsianer noch mächtig erschreckt, ein Absturz auf eben jene gerade erwähnten 73 € war die Folge. Aber seitdem ist wieder genauer hingeschaut worden, die Besonnenheit ist zurückgekehrt. Und zwar völlig zurecht, denn der Batterie-Hersteller hat gewisse Vorzüge zu bieten.
Die Vorzüge des Unternehmens
Da ist zum einen die Tatsache, dass Varta in vielen europäischen Ländern Marktführer bei Haushaltsbatterien ist, die in fast jedem Supermarktregal zu finden sind. Auch im letzten Quartalsbericht wurde diese Stärke noch einmal unterstrichen. Blickt man in die Zukunft, dürfte sich hieran nichts ändern. Selbst wenn viele Verbraucher mittlerweile den Gürtel enger schnallen müssen – Batterien stecken in unzähligen Geräten und werden ganz einfach gebraucht.
Die zuletzt aufgetretene Schwäche beim Knopfzellen-Hauptgeschäft dürfte sich mittelfristig auflösen. Wenn sich die weltweiten Lieferkettenprobleme entspannen und die Varta-Kunden wieder verstärkt Teile bekommen, um wie gewohnt etwa kabellose Kopfhörer zu produzieren, wird auch das Geschäft mit den ohnehin wachstumsstarken Lithium-Ionen-Knopfzellen anziehen.
Zu guter Letzt hält der süddeutsche MDAX-Konzern weiterhin ein Ass im Ärmel: Noch immer hat er das Geheimnis um seine neuen Rundzellen für die E-Auto-Industrie nicht gelüftet. Zehntausende Testexemplare sind an Kunden ausgeliefert worden. Man weiß zwar nicht genau wann, vermutet wird ab 2024, aber man kann nahezu sicher davon ausgehen, dass hier Umsätze in erheblichem Umfang hinzukommen werden.
Aktie weiterhin kein Schnäppchen
Bei einem aktuellen Börsenwert von 3,3 Milliarden € und einem KGV von 31 ist die Varta-Aktie nach wie vor nicht gerade ein Schnäppchen. Irritierend wirkt auch, dass Insider Prof. Dr. Michael Tojner als Mitglied des Aufsichtsrates im Juni Aktien mit einem Gesamtvolumen von 22,494 Millionen € verkauft hat.
Immerhin wird wohl in wenigen Tagen der Hauptversammlung eine Dividende von 2,48 € je Aktie vorgeschlagen, das entspricht beim aktuellen Kurs von 83,80 € einer Dividendenrendite von fast 3%.
Meiner Meinung nach können bereits investierte Anleger das Papier relativ stressfrei halten. Neu einsteigen würde ich auf diesem Niveau allerdings nicht.
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