Varta: Vom Hörgeräte-Marktführer zum E-Auto-Profiteur

Marc Rendenbach
08.04.19

Die Varta AG (WKN: A0TGJ5) bringt sich in Stellung für die E-Mobilität: Gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut möchte Varta bald Batteriezellen fertigen. Die Zukunftsindustrie ist wieder in aller Munde, spätestens durch den neuen, spektakulären VW-Deal. Auffällig große Käufe trieben die Varta-Aktie in den letzten Tagen auf ein neues Rekordhoch bei 41,50 Euro. 

Die Varta-Papiere sind in den vergangenen 12 Monaten exzellent gelaufen. Zurückzuführen ist das auf die glänzenden Wachstumsperspektiven und Vartas Fähigkeit, diese zum Gefallen des Kapitalmarkts "gesund" finanzieren zu können. 2018 schloss Varta das erfolgreichste Jahr der jüngeren Konzerngeschichte ab bei erneut zweistelligen Wachstumsraten für Umsatz und Gewinn.

Glänzende Perspektiven im strukturellen Wachstumsmarkt

In beiden Firmensegmenten spezialisiert sich Varta auf die Entwicklung von Mikrobatterien, die dann jeweils im Endkundenmarkt Hörgeräte oder in Form von Lithium-Ionen Batterie-Packs bei mobilen Anwendungen sowie stationären Energiespeichersystemen für Haushalte und kommerzielle Anwendungen Einsatz finden.

Bei Hörgerätebatterien ist man nach eigenen Angaben bereits Marktführer und diese Rolle strebt Varta auch im Bereich Wearables an.

Den Umsatz steigerte Varta 2018 um 12% auf 272 Millionen Euro. Das bereinigte EBITDA wuchs um 28% auf 50 Millionen Euro deutlich schneller. Nach Steuern blieb dem Konzern fast doppelt soviel wie 2017, nämlich 26 Millionen Euro.

Für 2019 erwartet die Firma eine Fortsetzung des Wachstums mit Umsätzen zwischen 303 und 309 Millionen Euro. Das entspricht einem organischen Umsatzanstieg von rund 12 bis 14%. Das EBITDA erwartet Varta in einer Spanne von 61 bis 64 Millionen Euro (+22% bis +28%).

Steffen Munz, Finanzchef der Varta AG, erklärt:

Die sehr gesunde Bilanz ermöglicht es uns, weitere Investitionen in den Ausbau der Produktionskapazitäten sowie in Innovationen und neue Produkte aus eigenen Mitteln zu finanzieren.

Der Ausbau der Produktionskapazitäten wird vollständig aus den operativ erwirtschaftetetn Mitteln finanziert. Die Technologie, auf die Varta in der Produktion setzt, ist jahrelang erprobt und gehört dem Konzern selbst.

Beim Börsengang im Oktober 2017 erzielte das Unternehmen Bruttoemissionserlöse über 150 Millionen Euro.

Bald Dividende möglich

Aufbauend auf der starken Stellung im Markt für Hörgeräte ist es wahrscheinlch, dass Varta den next step in Richtung E-Mobilität nimmt. Verübeln kann man es der Firma nicht, besitzen E-Mobilitäts-Unternehmen an der Börse hohe Bewertungen.

Das Thema Dividende scheint in den nächsten Jahren ebenfalls wahrscheinlich.

Varta wird an der Börse mit einer Marktkapitalisierung von 1,57 Milliarden Euro bedacht. Auf Umsatz- und Gewinnebene ist die Bewertung ambitioniert. Das Traditionsunternehmen mit mehr als 130-jähriger Geschichte erobert erfolgreich Wachstumsbereiche und die Story dürfte noch nicht zu Ende sein. Ausrutscher bzw. Wachstumsdellen sollte sich die Firma kaum erlauben.

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