Verbio-Aktie: Das ist jetzt ratsam für Anleger
Die Aktie von Verbio (WKN: A0JL9W) hat am Donnerstag um -4,68% auf 28,31 € nachgegeben und war damit der größte Verlierer im TecDAX. Seit dem Hoch Anfang des Jahres bei 62 € beträgt der Verlust insgesamt rund -54%. Bestehen jetzt Chancen auf eine Kurserholung?
ℹ️ Verbio vorgestellt
Verbio SE ist einer der führenden Bioenergieproduzenten und gleichzeitig der einzige großindustrielle Hersteller von Biodiesel. Die Produktionsstätten befinden sich in Deutschland, Polen und USA. In Indien ist eine Anlage im Bau. Der Sitz der Gesellschaft ist in Leipzig. Die Marktkapitalisierung beträgt 1,76 Milliarden €.
Importe aus China belasten weiterhin
Falsch deklarierte Importe aus China überfluten weiterhin den Markt. Hier geht es um den Vorwurf, dass die chinesischen Hersteller billiges Palmöl verwenden, den Biodiesel aber als hochwertig deklarieren.
In einer TV-Sendung von Panorama wurde auf diesen Skandal hingewiesen, investigative Journalisten berichteten darüber. Der Vorsitzende von Verbio beklagte dieses Verhalten und die Untätigkeit der Europäischen Union. Die europäischen Hersteller von Biodiesel leiden unter den hohen Importen, der Preis für Biodiesel ist stark gefallen.
Trendwende bei Biodiesel erreicht
Wie der Vorsitzende von Verbio, Claus Sauter, berichtete, sieht er mittlerweile eine Trendwende beim Absatz von Biodiesel. Die Nachfrage ist gestiegen, allerdings befinden sich die Preise weiterhin auf einem tiefen Niveau.
Vorteilhaft ist, dass die Preise für die benötigten Rohstoffe ebenfalls gesunken sind, hierdurch konnte die operative Marge gehalten werden.
Der Absatz im laufenden Geschäftsjahr soll sich erhöhen. Die Investitionen in den USA seien abgeschlossen und die Produktion aufgenommen worden. In den nächsten Quartalen soll sich dies positiv auswirken.
Ertragslage ist eingebrochen
Der am 9. November veröffentlichte Bericht für das erste Quartal des neuen Geschäftsjahres ist geprägt von einem Einbruch bei der Ertragslage. Der Grund sind die niedrigen Preise für Biodiesel. Das operative EBITDA ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 60% auf 49 Millionen € gesunken. Das Periodenergebnis ist um 70% auf 22 Millionen € gefallen. Dies zeigt die Dramatik des Preisverfalls.
Ein Vergleich mit dem Vorquartal zeigt jedoch, dass sich die Ertragslage deutlich verbesserte – damals betrug der operative Gewinn 14 Millionen € und das Periodenergebnis 8,1 Millionen €.
Beim Umsatz mit 488 Millionen € ist das gleiche Szenario festzustellen. Gegenüber dem Vorjahr ist er deutlich gesunken, im Vergleich zum Vorquartal ist er um 41 Millionen € gestiegen. Maßgebend hierfür ist das deutlich gestiegene Absatzvolumen.
An der Jahresprognose hält das Unternehmen fest, demnach wird mit einem operativen Gewinn von 200 bis 250 Millionen € gerechnet.
Mit welchem weiteren Kursverlauf ist zu rechnen?
Der Kursverfall beruht überwiegend auf der Tatsache, dass Billigimporte die Preise für Biodiesel belasten. Solange hier keine gesetzliche Regelung getroffen wird, ist mit keiner Verbesserung zu rechnen.
Mittlerweile ist das Vertrauen der Anleger vollkommen verloren gegangen. Kurzfristige Kurserholungen werden sofort wieder abverkauft. Somit bleibt der Abwärtstrend intakt. Meiner Meinung nach ist weitere Zurückhaltung ratsam. In diesem Artikel bin ich bereits darauf eingegangen.
Die Analysten der Deutschen Bank und Jefferies haben ihre Einschätzungen beibehalten, Grund ist die Verbesserung der Geschäftsentwicklung im Vergleich zum Vorquartal. Die Deutsche Bank sieht den fairen Kurs bei 50 €, Jefferies bei 58 €.
Mein Tipp für Anleger: weiterhin am Rand stehen und Kursverlauf beobachten.
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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Verbio. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.