Villeroy & Boch: Für wen eignet sich die Aktie?

Die Vorzugsaktie von Villeroy & Boch (WKN: 765723) legt am Donnerstag leicht zu und steht aktuell bei 17 €. Der Quartalsbericht kann den Kurs wenig beflügeln. Insgesamt steckt der Kurs seit Mai in einer Range von 16,5 bis 17,5 € fest. Was ist hier zukünftig zu erwarten?

Schwache Baukonjunktur

Nach der Übernahme des Konkurrenten Ideal Standard im ersten Quartal überschritt der Umsatz erstmals die Milliardengrenze. Dies wurde im Quartalsbericht vom 24. Oktober hervorgehoben. Insgesamt ist die Geschäftsentwicklung jedoch noch immer von der schwachen Baukonjunktur sowie der Konsumzurückhaltung der Kunden beeinflusst.

Der Umsatz mit rund 1 Milliarde € enthält einen konsolidierten Betrag von 364 Millionen € der übernommenen Tochtergesellschaft, allerdings nur ab 1. März. Der Umsatz im Segment Dining & Lifestyle ging um 2,9% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 206,2 Millionen € zurück.

Das operative EBIT erhöhte sich um 11% auf 64,5 Millionen €. Davon resultieren 12,2 Millionen € aus dem Segment Dining & Lifestyle. Mit 52,3 Millionen € ist das Bad-Segment der größte Gewinnbringer. Aufgrund einmaliger akquisitionsbedingter Sonderaufwendungen sowie höherer Finanzierungskosten reduzierte sich der Jahresüberschuss von 37,7 auf 5,6 Millionen €.

Ein Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum ist wenig aussagefähig, da die Zahlen von Ideal Standard erstmalig im Jahr 2024 enthalten sind.

Prognose bestätigt

Die allgemein gefasste Jahresprognose wurde wieder bestätigt. Demnach sollen Umsatz, EBIT und Investitionen über den Vorjahreswerten liegen. Der Umsatz betrug damals 901 Millionen € und das EBIT 89 Millionen €.

Auch hier verfälscht die Konsolidierung die Aussagekraft.

Wenig Potenzial

Insgesamt ist der Kursverlauf von der schwachen Konjunktur geprägt. Dies wird sich vorerst auch nicht ändern, die Baukonjunktur bleibt weiterhin schwach und die Konsumenten halten sich im Bereich Dining & Lifestyle mit ihren Ausgaben zurück. Zudem dürfte die Integration vorerst mit hohen Kosten verbunden sein.

Meiner Meinung nach entwickelt sich der Kurs weiterhin in der vorgenannten Range. Erst wenn sich das wirtschaftliche Umfeld aufhellt, sind wieder Kurssteigerungen oberhalb der Range zu erwarten. Was für die Aktie spricht, ist die gute Dividendenrendite. Diese dürfte mit 1,05 € beibehalten werden, das entspricht aktuell einer Rendite von 6,1%.

Die Analysten sind sehr unterschiedlicher Meinung. Kepler Cheuvreux sieht den fairen Wert bei 19 € und die Quirin Bank bei 34,50 €. Letztere Einschätzung ist derzeit völlig utopisch.

Mein Fazit: Die Aktie eignet sich hervorragend für renditebewusste Anleger.