Villeroy & Boch: Hierunter leidet die Aktie noch

Villeroy & Boch

Die Vorzugsaktie von Villeroy & Boch (WKN: 765723) reagierte auf die schlechtere Geschäftsentwicklung am 29. Februar mit einem leichten Anstieg – aktuell notiert sie bei 18,20 €. Seit Jahresanfang bewegt sich der Kurs in einer Range von 17,70 bis 18,50 €. Was ist zukünftig zu erwarten?

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ℹ️ Villeroy & Boch vorgestellt

  • Das Keramikunternehmen Villeroy & Boch AG, kurz V & B, gehört weltweit zu den Premiummarken. Die Schwerpunkte liegen in den Segmenten Bad & Wellness sowie Dining & Lifestyle.
  • Neben dem Hauptsitz unterhält das Unternehmen weitere Produktionsstätten in Europa. Die Hauptmärkte sind Europa, Asien und der Nahe Osten.
  • Die Übernahme des Konkurrenten Ideal Standard ist noch nicht abgeschlossen. Dadurch wird das Unternehmen ein führender europäischer Marktführer bei der Badausstattung.
  • An der Börse werden nur Vorzugsaktien gehandelt. Deren Marktbewertung liegt bei knapp 227 Millionen €.

Baukonjunktur belastet weiterhin

Insgesamt leidet der Mettlacher Konzern unter einer schwachen Baukonjunktur sowie einer Konsumzurückhaltung. Hierdurch ist der am 29. Februar veröffentlichte Bericht über die Geschäftszahlen für 2023 geprägt. Gegenüber dem Vorjahr sind alle Finanzkennzahlen gesunken.

Der Umsatz ging währungsbereinigt um 7,5% auf 902 Millionen € zurück – nominell beträgt der Rückgang 9,3%. Im Segment Bad & Wellness fiel der Umsatzrückgang mit 10% deutlich höher aus als im Segment Dining & Lifestyle. Bei der Marktbetrachtung ist der größte Rückgang in Europa entstanden, insbesondere in Deutschland.

Aufgrund des Volumenrückgangs sank das EBIT um 8,1% auf 89 Millionen €. Positiv ist, dass die EBIT-Marge von 9,7% auf 9,9% gestiegen ist. Hierzu trugen sowohl Preissteigerungen im Verkauf als auch niedrigere Einkaufskosten bei. Außerdem macht sich das Effizienzsteigerungsprogramm bemerkbar. Untern Strich verblieb ein Konzernergebnis von 61 Millionen € – ein Rückgang von 14,7%.

Im Hinblick auf die sehr schwache Baukonjunktur ist die Geschäftsentwicklung als solide zu bezeichnen.

Übernahme abgeschlossen

Auf der Bilanzpressekonferenz erklärte die Vorstandsvorsitzende Schupp noch, dass das Closing offen sei. Am Abend wurde dann in einer Mitteilung gemeldet, dass die Übernahme von Ideal Standard genehmigt worden sei. Eine Prognose für das laufende Geschäftsjahr wurde daher nicht genannt. Das dürfte jetzt in Angriff genommen werden. Es wird spannend, wie die Erwartungen für den Gesamtkonzern ausfallen.

Durch die Addition beider Finanzkennzahlen werden Umsatz und EBIT absolut deutlich besser ausfallen. Allerdings sagt das nichts über die Veränderungen der wichtigsten Kennzahlen im laufenden Jahr. Die Profitabilität dürfte aufgrund der anfallenden Integrationskosten niedriger ausfallen.

Ich führte mit dem Finanzchef Dr. Markus Warncke ein Gespräch bezüglich der Übernahme von Ideal Standard. In diesem Artikel sind seine Einschätzungen beschrieben.

Lohnt sich hier ein Einstieg?

Solange sich die Konjunktur nicht erholt, dürfte sich der Kurs weiterhin seitwärts bewegen. Für Anleger bedeutet das, dass sie momentan eher am Seitenrand bleiben und die Kursentwicklung beobachten sollten.

Die Dividende der Vorzugsaktie soll von 1,20 € auf 1,05 € reduziert werden. Dies entspricht einer momentanen Rendite von 5,8% – das ist immer noch sehr attraktiv.

Die Einschätzungen der Analysten sind sehr gegensätzlich. Kepler Cheuvreux sieht den fairen Wert bei 14 € und die Quirin Privatbank ist mit 34,50 € sehr optimistisch. Ich halte beide Analysen derzeit für unrealistisch.

Mein Fazit: Momentan ist die Aktie kein gutes Investment. Erst, wenn die Konjunktur sich bessert, fällt die Belastung weg.

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