Vitrolife-Aktie: Trump als Kurs-Boost
Die Vitrolife-Aktie (WKN: A2JLT3) gehörte in jüngster Vergangenheit zu den heißesten Biotech-Stocks an der Börse. Innerhalb der letzten zwölf Monate verdoppelte der schwedische Spezialist für Reproduktionsmedizin seinen Aktienkurs. Was steckt hinter dem Erfolg von Vitrolife? Und kann er noch weitergehen?
Eine überraschende Ankündigung
Verantwortlich für die starke Kursentwicklung der Vitrolife-Aktie sind nicht nur gute Geschäftsergebnisse (mehr dazu später), sondern vor allem ein Mann: Donald Trump. Anleger werden sich nun fragen, was der US-Präsidentschaftskandidat der Republikaner mit einem schwedischen Unternehmen für In-Vitro-Fertilisation zu tun hat. Die Antwort: jede Menge!
Im Kampf gegen seine demokratische Gegenkandidatin Kamala Harris muss Trump auch bei Frauen und Familien punkten, um die Wahl im November zu gewinnen. Eines der dabei im Fokus stehenden Themen sind künstliche Befruchtungen.
Für viele Frauen, Paare und Familien in den USA sind künstliche Befruchtungen aufgrund der hohen selbst zu tragenden Kosten unerschwinglich. Trump hat sich im Wahlkampf zum Fürsprecher dieser Personengruppe gemacht.
Bei mehreren Auftritten kündigte er an, dass er als Präsident dafür sorgen werde, Versicherungen zur Übernahme der Kosten einer In-Vitro-Fertilisation zu zwingen. Für einen Republikaner eine sehr ungewohnte Position. Aber offenbar hat Trump erkannt, dass er damit bei Wählergruppen punkten kann, die ansonsten eher im Lager der Demokraten zu finden sind.
Bei Vitrolife würde das Versprechen Trumps für einen Umsatzschub sorgen. Im vergangenen Jahr machten die USA einen Umsatzanteil von 22% bei den Schweden aus. Bessere Rahmenbedingungen im größten Gesundheitsmarkt der Welt dürften eine deutliche Umsatzsteigerung zur Folge haben.
Kommt das 2-Jahreshoch?
Das Chartbild der Vitrolife-Aktie zeigt sich momentan in allerbester Verfassung. Seit zwei Monaten befindet sich das Papier in einem starken Aufwärtstrend. Ein neues 2-Jahreshoch bei 26 € scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein.
Ein drängendes Problem
Die Geschäftsentwicklung von Vitrolife kann sich sehen lassen. In den vergangenen drei Jahren verdreifachte der Reproduktionsspezialist seinen Umsatz und verdoppelte sein operatives Ergebnis.
Schätzungen zufolge soll der Markt für In-vitro-Fertilisation in den kommenden fünf Jahren um durchschnittlich 8,2% wachsen. Damit gehört die Reproduktionsmedizin zu den dynamischsten Teilbereichen des Gesundheitsmarktes.
Unfruchtbarkeit ist in allen Teilen der Welt ein drängendes Problem. Sowohl das zunehmende Alter von Frauen und Männern bei der Familiengründung als auch Umweltfaktoren sorgen dafür, dass ein Kinderwunsch immer seltener erfüllt wird.
Ich sehe noch weiteres Aufwärtspotenzial für die Vitrolife-Aktie. Sie sei allerdings nur sehr risikoaffinen Anlegern empfohlen. Denn die Volatilität des Papiers ist sehr hoch.
ℹ️ Vitrolife in Kürze
- Vitrolife mit Hauptsitz im schwedischen Göteborg ist im Bereich der Reproduktionsmedizin tätig.
- Das Unternehmen entwickelt, produziert und vermarktet Produkte für die In-vitro-Fertilisation (IVF), wie z. B. Medien für die Kultivierung von Eizellen und Spermien sowie für die Embryokultur und -aufbewahrung.
- Zudem produziert und vermarktet Vitrolife medizinische Instrumente und Technologien für den Einsatz in der assistierten Reproduktion. Dazu gehören Mikropipetten, Geräte für die Eizell- und Embryohandhabung sowie Kryokonservierungssysteme.
- Nicht zuletzt ist Vitrolife im Bereich Time-Lapse-Technologie zur kontinuierlichen Überwachung der Embryonenentwicklung während des IVF-Prozesses tätig.
- Vitrolife notiert an der Nasdaq-Börse in Stockholm und ist ca. 3,1 Milliarden € wert.
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