Vodafone-Aktie: Wann knallt es hier endlich mal?

Anders als Anfang 2023 schleicht die Vodafone-Aktie (WKN: A1XA83) zu Beginn dieses Jahres noch im Schneckengang umher. Bislang stehen für 2024 rund -3,9% auf der Kurstafel. Die Analysten von JPMorgan propagieren am Mittwoch deutliches Kurspotenzial. Kann das der Aktie Schwung verleihen?

Seit Februar 2022 geht's abwärts

Frohe Botschaften von Vodafone sind Anleger schon lange nicht mehr gewohnt. Kunden ärgern sich immer noch über Preiserhöhungen und dauernde Störungen beim Internet. Und die Aktie befindet sich seit Mitte Februar 2022, als sie noch bei 1,66 € notierte, übergeordnet im Abwärtstaumel.

Nach dem absoluten Tiefpunkt bei 0,76 € Mitte Dezember ging es zunächst ein wenig bergauf bis auf 0,83 €. Inzwischen hat das Papier jedoch wieder den Rückwärtsgang eingelegt und notiert aktuell bei 0,785 €.

JPMorgan sieht +30% Potenzial

Am Mittwoch hat die Investmentbank JPMorgan ein neues Update vorgelegt. Sie belässt ihre Einstufung für die Vodafone-Aktie auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 88 Pence, was umgerechnet 1,03 € und somit ein Potenzial von mehr als +30% bedeuten würde. Analyst Akhil Dattani argumentiert in einer Studie, Telekom-Konzerne sollten wieder Richtwerte für das Ergebnis je Aktie in ihre Ausblicke aufnehmen. Anders als früher sei das wieder aussagekräftig für die Branche.

Überraschend kommt der positive Blick des Marktbeobachters nicht. Während viele Anleger dem Papier misstrauisch gegenüberstehen, sind die meisten Analysten optimistisch, selbst wenn sich das nicht bei allen in Kaufempfehlungen ausdrücken will. Die Investmentbank Barclays sieht ein Kursziel von 0,92 Pence (1,07 €) und der Deutsche Bank Research hält sogar 165 Pence (1,92 €) für angemessen.

In der Restrukturierung

Dass sich der Konzern weiterhin in der Restrukturierung befindet und Vodafone-Chefin Margherita Della Valle alle Hände voll damit zu tun hat, das Schiff wieder auf Kurs zu bringen, ist allgemein bekannt. Die Mitte November vorgelegten Zahlen erfüllten zwar nicht ganz die Erwartungen der Investoren, verrieten aber zumindest Fortschritte, wenngleich die CEO zugleich mahnte, man müsse noch viel mehr tun.

Am 5. Februar wird man sehen, ob sich die Geschäftsentwicklung tatsächlich weiter verbessert hat. Dann will Vodafone neue Zahlen präsentieren.

Eine starke Dividendenrendite

Aus Sicht eines normalen Anlegers ist es zumindest wichtig zu wissen, dass die Aktie aktuell mit einer starken Dividende besticht, die nicht gefährdet zu sein scheint. Basierend auf der Ausschüttung 2023 von insgesamt 0,09 € ergibt sich beim aktuellen Kurs eine Dividendenrendite von rund 11,46%. Das kann sich sehen lassen.

Die Ausschüttungen nützen Aktionären allerdings wenig, wenn die Kursentwicklung weiterhin so negativ ist wie in den vergangenen Jahren. Denn dann stimmt unterm Strich die Gesamtrendite nicht, um es vorsichtig zu formulieren.

Welche Aussichten hat die Aktie?

Zwar hat sich unsere zuletzt in diesem Artikel geäußerte Annahme, nach dem sogenannten Tax-Loss-Selling Ende 2023 könnte es zu Beginn des neuen Jahres mit dem Titel wieder aufwärts gehen, bislang nicht bewahrheitet, was weitgehend der Marktlage geschuldet sein dürfte. Ich bleibe aber positiv gestimmt für die Vodafone-Aktie. Und zwar aus zwei Gründen.

Erstens sehe ich bei zu erwartenden sinkenden Zinsen stark verbesserte Aussichten für die Telekommunikations-Branche insgesamt.

Zweitens traue ich es der resolut wirkenden und branchenerfahrenen Chefin Margherita Della Valle zu, mit ihrem Konzern den Turnaround früher oder später zu schaffen und verlorene Marktanteile, insbesondere in Deutschland, zurückzuerobern. Und da die Aktie bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 2,1 fundamental günstig bewertet ist, sollte sich das dann in steigenden Kursen niederschlagen.

Anleger sollten sich allerdings keine kurzfristigen Wunderdinge erhoffen. Geduld ist weiterhin nötig.