Voestalpine-Aktie: Jetzt einsteigen oder abwarten?

Konzentration auf Qualität

Der Kurs der Voestalpine-Aktie (WKN: 897200) befindet sich im langfristigen Abwärtstrend, am Freitag notiert sie mit einem leichten Kursgewinn aktuell bei 20,10 €. Gegenüber dem Jahresanfang bedeutet das einen Rückgang von rund -30%. Bietet das jetzige Kursniveau wieder gute Einstiegschancen?

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Stahl-Probleme belasten

Zurzeit befinden sich die Stahlhersteller in einer schwierigen Phase. Die schwache Konjunktur führt insgesamt zu einer geringen Nachfrage. Zudem kommt das Problem billiger Stahlimporte aus China. Im Gegensatz zu Konzernen wie Thyssen oder Salzgitter ist der österreichische Konzern deutlich besser aufgestellt.

Das Unternehmen untergliedert sich in die vier Bereiche Steel, High Performance Metals, Metal Engineering und Metal Foming. In der Steel-Sparte werden überwiegend sehr hochwertige Stahlprodukte hergestellt. Weltweit gehört das Unternehmen zu den Marktführern. Auch in den anderen drei Segmenten erfolgt ein Ansatz hochwertiger Produkte. Im Bereich Metal Engineering sind Produkte für die Bahninfrastruktur angesiedelt. Aufgrund des notwendigen Ausbaus der Bahninfrastruktur, gilt dieser Bereich als zukunftsorientiert.

Für die Tochter Buderus Edelstahl wurde der Verkaufsprozess eingeleitet. Durch die Ausrichtung auf hochwertige Stahlprodukte leidet der Konzern weniger unter Billigimporten, dennoch macht die schwache Konjunktur dem Unternehmen zu schaffen.

Prognose gesenkt

Die angespannte Lage führte dazu, dass die Ertragsziele des Konzerns gesenkt wurden. Besonders im zweiten Quartal verschlechterte sich die Ertragssituation. Daher erfolgte am 14. Oktober mit der Bekanntgabe vorläufiger Erfolgskennzahlen auch eine Anpassung der Jahreserwartung.

Statt eines operativen EBITDA von 1,7 bis 1,8 Milliarden € werden jetzt nur noch 1,4 Milliarden € erwartet. Bezüglich des erwarteten Umsatzes wurden keine Angaben gemacht.

Das vorläufige EBITDA für das erste Halbjahr beträgt 720 Millionen €; da im ersten Quartal 500 Millionen € erzielt wurden, zeit dies die Schwäche im zweiten Quartal. Zudem belasteten einmalige Sonderkosten durch die Reorganisation der Automotive Components in Höhe von 50 Millionen € die Ertragslage.

Analysten sehr unterschiedlich

Die Marktexperten kommen bei ihren Einschätzungen zu sehr unterschiedlichen Meinungen. Die meisten Analysten sehen die Aktie jedoch unterbewertet, die Baader Bank liegt mit ihrem Zielkurs von 36 € an der Spitze der positiven Einschätzungen.  Die UBS mit 27 € und Citi mit 23,50 € liegen im Mittelfeld. Lediglich JP Morgan sieht mit 19,10 € die Aktie derzeit fair bewertet.

Potenzial vorhanden

Ich bin bei den Optimisten und gehe mittelfristig wieder von steigenden Kursen aus. Die schwache Konjunkturlage dürfte sich erst wieder im nächsten Jahr verbessern. Durch den Fokus auf hochwertige Produkte verbessert sich dann auch wieder die Ertragslage.

Ein erstes Kursziel sollte bei 25 € liegen, wichtig ist jedoch, dass der Abwärtstrend in eine Seitwärtsbewegung übergeht.

Was für die Aktie spricht, ist deren gute Dividendenrendite. Bleibt sie mit 0,70 € konstant, entspricht dies aktuell einer Rendite von 3,5%.

Mein Fazit: Das derzeitige Kursniveau eignet sich für erste Käufe. Die Aktie eignet sich gut als Depotbeimischung.

ℹ️ Voestalpine in Kürze

  • Voestalpine ist ein international agierender Konzern in der Stahlerzeugung, der Weiterverarbeitung sowie im Dienstleistungsbereich. Der Konzern hat sich auf hochwertige Stahlerzeugung spezialisiert. Er konzipiert auch ganze Komplettsysteme für seine Kunden.
  • Neben dem Hauptsitz in Linz in Österreich unterhält der Konzern in über 50 Ländern Niederlassungen.
  • Die an der Wiener Börse notierte Aktie wird mit knapp 3,5 Milliarden € bewertet.

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