Voestalpine-Aktie: Könnte das die Trendwende sein?
Die Voestalpine-Aktie (WKN: 897200) hat schon vor der Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/2023 eine starke Performance hingelegt, sie stieg um rund +51% auf aktuell 26 €. Insbesondere beim Ertrag konnten die schwachen Ergebnisse davor überwunden werden. Könnte dieser Anstieg der Beginn der Trendwende sein?
Voestalpine ist ein international agierender Konzern in der Stahlerzeugung, der Weiterverarbeitung sowie im Dienstleistungsbereich. Der Konzern hat sich auf hochwertige Stahlerzeugung spezialisiert. Er konzipiert auch ganze Komplettsysteme für seine Kunden. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Linz in Österreich.
Während der Corona-Pandemie hat das Unternehmen stark unter der gesunkenen Nachfrage gelitten, das machte sich vornehmlich bei der Ertragssituation bemerkbar. Dies hat sich im laufenden Geschäftsjahr deutlich verbessert, der Konzern kommt wieder zurück in die Spur zurück.
Neue Rekordwerte beim Umsatz und deutlicher Gewinnanstieg
Von dem Nachholeffekt in vielen Branchen profitiert Voestalpine mit seinen qualitativ hochwertigen Produkten in besonderem Maße. Die Verbesserung fand in allen Segmenten statt. Insgesamt hat der Konzern sich breiter aufgestellt.
Der Umsatz im ersten Halbjahr stieg um 36,6% auf 9,3 Milliarden €. Sehr stark war das EBITDA-Ergebnis. Dieses kletterte um 42% auf 1,4 Milliarden €, daraus ergibt sich eine EBITDA-Marge von 15,6%.
Zu diesen guten Werten trug insbesondere das erste Quartal bei. Hier war der Nachholbedarf besonders hoch. Die Preise für Stahl waren durch die Verwerfungen in Folge der Ukraine-Krise in die Höhe geschossen. Das zweite Quartal war schwächer ausgefallen, hier pendelten sich die Preise wieder ein.
Weiterreichung der Kostensteigerungen
Dem Konzern ist es gelungen, die gestiegenen Preise für Materialien und Energie in vollem Umfang weiterzureichen. Das gelingt nur Unternehmen mit sehr hochwertigen Produkten.
Bei den Energiepreisen haben die Österreicher den Vorteil, dass sie eigene Gasspeicher unterhalten. Somit konnte bisher eine gewisse Unabhängigkeit von der Preissteigerung bei Gas erreicht werden. Allerdings ist diese Unabhängigkeit zeitlich begrenzt.
Prognose konkretisiert
Aufgrund der weltpolitischen Situation, der drohenden Konjunkturverschlechterung sowie der hohen Inflation erwartet der Konzern ein schwächeres zweites Halbjahr. Die nachlassende Nachfrage hat sich bereits gegen Ende des zweiten Quartals bemerkbar gemacht.
Der Rückgang ist bisher vorwiegend in Europa bemerkbar, in den USA ist er noch nicht so ausgeprägt. Der chinesische Markt ist durch die dortige Corona-Politik ebenfalls noch geschwächt.
All diese Faktoren werden sich im zweiten Halbjahr bemerkbar machen. Beim EBITDA erwartet man einen Wert zwischen 2,3 und 2,4 Milliarden €. Das wären gegenüber den Vorjahren immer noch deutlich bessere Chiffren.
Eigenkapitalausstattung wurde gestärkt
Die Nettoverschuldung konnte von 2,7 auf 2,4 Milliarden € gesenkt werden. Dementsprechend erhöhte sich das Eigenkapital, die EK-Quote beträgt jetzt rund 44%.
Durch den Verkauf der Tochter Voestalpine Texas an ArcelorMittal fließen dem Konzern weiter 750 Millionen € zu, was die Bilanz weiter stärken dürfte.
Reicht das für eine Trendwende?
Blickt man auf die Erwartungen der Analysten, so sind die Meinungen sehr weit auseinander. Die Deutsche Bank hat das Kursziel auf 31 € angehoben und die Voestalpine-Aktie auf Buy hochgestuft. Ganz anders sieht das die UBS, sie hält an ihrer Einschätzung fest, deren Zielkurs liegt bei 21 €.
Es ist nicht einfach, die richtige Einschätzung vorzunehmen. Einerseits ist die derzeitige Marktkapitalisierung mit 4,63 Milliarden € für einen Technologiekonzern niedrig. Hier muss man allerdings festhalten, dass der Konzern bisher unter einer geringen Ertragslage gelitten hat. Diese dürfte sich zukünftig wieder verbessern.
Die sich verschlechternde Weltkonjunktur dürfte sich wie von dem Unternehmen prognostiziert auf die weitere Geschäftsentwicklung negativ auswirken.
Es wird volatil bleiben
Ich schätze den fairen Wert der Aktie bei 30 € ein, eine gewisse Volatilität wird aber auch zukünftig bestehen bleiben.
Grundlage für meine Erwartungen ist, dass die Profitabilität wieder deutlich zugenommen hat. Auch wenn das zweite Halbjahr schwächer wird, ist die Gesamtrendite noch gut.
Der Konzern hat angekündigt, dass man sich geografisch und branchenmäßig weiter diversifizieren will. Das sollte für weitere Stabilität und gute Umsätze sorgen.
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