Vonovia-Aktie -4%: EZB-Zinssenkung hilft nicht

Trotz der am Vortag verkündeten ersten Zinssenkung der Europäischen Zentralbank steht die Vonovia-Aktie (WKN: A1ML7J) am Freitag massiv unter Druck. Der Immobilienwert verliert um die -4%. Das ist der Grund und so geht es für den DAX-Konzern weiter.

Morgan Stanley skeptisch für Immo-Aktien

Am Donnerstag hat die Europäische Zentralbank (EZB) nach Jahren zum ersten Mal die Zinsen gesenkt. Diese positive Entwicklung war allerdings bereits in den Kursen von Vonovia & Co. eingepreist gewesen, sodass es bei den Werten zu keinem Kurssprung kam. Im Gegenteil ging es sogar nach unten, da die Währungshüter keinerlei Anzeichen für eine weitere Senkung gaben.

Zusätzlich belastete am Freitag eine Studie des Morgan Stanley Analysten Bart Gysens die Werte. Dieser schrieb, dass nach der Zinssenkung vorerst keine weiteren Kurstreiber in Sicht seien. Er riet Anlegern zu Gewinnmitnahmen, was diese dann teilweise umsetzten. Die Aktien von Vonovia verloren -4%.

Kurzfristig droht Ungemach

Dementsprechend bahnt sich nach der letzten Aufwärtsbewegung der Vonovia-Aktien eine weitere Konsolidierung an. Mit dem aktuellen Stand bei 27,57 € könnte schnell ein Kampf um die Unterstützung der 50- bzw. 100-Tage-Linie beginnen. Diese verlaufen bei 27,20 € bzw. 26,95 €. Starke Schwankungen sind daher kurzfristig nicht auszuschließen.

Grund zur Sorge ist das für Anleger bisher nicht. Solange sich die Aktie oberhalb der 200-Tage-Linie bei 25,60 € bewegt, dürfte der mittelfristige Aufwärtstrend der Papiere nicht unterbrochen werden.

Lohnt sich ein Kauf der Vonovia-Aktie?

Angesichts der aktuellen Situation und der Aussicht auf sich verzögernde Zinssenkungen sehe ich bei Vonovia kurzfristig kein Potenzial für weitere Kurssteigerungen. Die langsam sinkenden Kapitalkosten, gepaart mit dem Druck, Immobilien zu verkaufen, um den Verschuldungsgrad zu senken, sind weiterhin ein toxischer Cocktail für den DAX-Konzern.

Nur hart gesottene antizyklische Anleger sollten sich daher den Wert in der momentanen Situation genauer anschauen, da es vermutlich nur unter starken Schwankungen und in einem langen Zeitraum nach oben geht. Für alle anderen Investoren heißt es Finger weg, bis Kaufsignale wie die Aussicht auf weitere Zinssenkungen oder ein Überschreiten der psychologisch wichtigen Marke von 30 € auftreten.