Vonovia-Aktie: Eine schöne Dividendenrendite lockt

Die Aktie von Vonovia (WKN: A1ML7J) bleibt im Abwärtsstrudel. Heute verliert sie -2,5%, seit Jahresbeginn sind es -32%. Das 52-Wochen-Tief bei 27,72 € ist in Sichtweite. Warum kehren immer mehr Anleger Deutschlands größtem Wohnungsvermieter den Rücken? Bietet sich nach der Talfahrt des Papiers nun eine gute Kaufgelegenheit?

Vonovia mit Sitz in Bochum verwaltet und vermietet Wohnungen in Deutschland, Österreich und Schweden. Durch die Übernahmen des Konkurrenten Deutsche Wohnen ist das Unternehmen zum größten Immobilienkonzern Europas avanciert mit über 550.000 Wohneinheiten. Der Börsenwert des DAX-Konzerns liegt derzeit bei 22 Milliarden €.

Mieter frieren wegen Putin

Nachrichten wie diese tragen nicht gerade zu einem positiven Image bei: Vonovia hat gestern angekündigt, aufgrund der aktuellen Engpässe bei der Gasversorgung nachts die Heiztemperatur in zahlreichen Wohnungen zu reduzieren. Mehr als 17 Grad Celsius sollen es zwischen 23 Uhr und 6 Uhr morgens nicht mehr werden. Betroffen sind Mieter in rund 250.000 Wohnungen.

Frieren wegen Putin? Jedenfalls begründet das Unternehmen seinen Schritt mit den Vorgaben der Bundesregierung, aufgrund der gedrosselten Gaszufuhr aus Russland Energie zu sparen. Und laut einer Sprecherin wolle man Mieter auch vor späteren horrenden Kostensteigerungen bewahren.

Der Deutsche Mieterbund geht auf die Barrikaden und bezeichnet die Maßnahme als unzulässig. Freunde macht sich Vonovia also mit dem Schritt nicht. Schon Anfang Juni hatte der Immobilienkonzern mit der Ankündigung verärgert, aufgrund der hohen Inflation die Mieten kräftig zu erhöhen.

Umsätze und Gewinne steigen

Anleger registrieren solche Negativmeldungen natürlich, obwohl sie in erster Linie auf die geschäftliche Entwicklung schauen. Im ersten Quartal hat die Gesellschaft ihren Gewinn aus dem operativen Geschäft (FFO) gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 44% auf 564 Millionen € gesteigert.

Wichtiger für Börsianer: Die Bochumer haben den Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr bestätigt. Sie gehen bei Umsatz und Gewinn von einem Plus von mehr als 20% aus. Der Gewinn aus dem operativen Geschäft soll auf 2,0 bis 2,1 Milliarden €, der Umsatz auf 6,2 bis 6,4 Milliarden € wachsen.

Höhere Zinsen belasten

Höhere Zinsen, wie sie in den USA schon umgesetzt wurden und in der EU wohl unvermeidlich bevorstehen, belasten grundsätzlich ein verschuldetes Unternehmen. Der DAX-Konzern hat in seiner Bilanz 57 Milliarden € als Fremdmittel ausgewiesen. Hier ist also mittelfristig mit negativen Auswirkungen zu rechnen.

Auf der Gegenseite sind höhere Einnahmen in Form höherer Mieten nur schwer umzusetzen, weil Verbände und Politiker sofort aufschreien – siehe oben.

Das Unternehmen wird an der Börse derzeit mit 22 Milliarden € bewertet. Die Aktie ist also mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 7 günstig.

Dividende spricht für die Aktie

Was Anleger jetzt zum Kauf verlocken könnte, ist die Dividende. Zuletzt wurden 1,66 € je Anteilsschein ausgeschüttet. Beim aktuellen Kurs von 28,32 € entspricht das einer Dividendenrendite von 5,8%.

Wie wir schon in unserem letzten Update aufgezeigt haben, bleibt die Aktie jedoch letztlich eine Wette auf weiter steigende Immobilienpreise und Mieten. Ich persönlich würde hierauf nicht unbedingt setzen.

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