Vonovia-Aktie: Kommt jetzt die Dividendenkürzung?

Die Vonovia-Aktie (WKN: A1ML7J) ist heute einer der größten Verlier im Dax und fiel um -5,5% auf 19 €. Am Freitag will sich das Management nun zu der aktuellen Geschäftsentwicklung äußern. Blüht nun die bereits erwartete Dividendenkürzung und ein weiterer Kurssturz?

Vonovia mit Sitz in Bochum verwaltet und vermietet Wohnungen in Deutschland, Österreich und Schweden. Durch die Übernahmen des Konkurrenten Deutsche Wohnen ist das Unternehmen zum größten Immobilienkonzern Europas avanciert mit über 550.000 Wohneinheiten. Der Börsenwert des DAX-Konzerns liegt derzeit bei 16 Milliarden €.

Konkurrenz zieht Reißleine

Auslöser des heutigen Abverkaufs sind Nachrichten der Konkurrenz: Nachdem TAG Immobilien schon vor einigen Monaten die Dividende gestrichen hatte, folgte heute überraschend der Wettbewerber Grand City Properties.

Außerdem beunruhigt Aktionäre, dass Vonovia sich am kommenden Freitag zur eigenen Geschäftsentwicklung äußern will, was in diesem Kontext eher nach schlechte Nachrichten klingt.

Fundamentale Probleme

Grund für diese Entwicklungen sind allerdings einige fundamentale Probleme des gesamten Sektors im DACH-Raum. So ist zum einen die politische Lage trotz der Entwicklungen in Berlin weiterhin angespannt, und jederzeit kann es hier gesetzliche Schlechterstellungen wie in der Vergangenheit geben. Zum anderen Schwebt weiterhin die Angst vor Schäden und steigenden Sanierungskosten über den Konzernen, nachdem im Winter viele Wohnungen unterdurchschnittlich beheizt wurden.

Zu diesen Damoklesschwertern kommt nun noch die abermals verschärfte Zinspolitik der EZB hinzu, die heute den Einlagensatz um weitere 50 Basispunkte angehoben hat, da die Inflation weiter nicht unter Kontrolle scheint.

Keine Dividende, kein Problem

Sollte Vonovia morgen in der Tat seine Dividende eindampfen oder ganz streichen, wäre das fraglos eine Enttäuschung für Anleger, die sie voraussichtlich mit einem weiteren Abverkauf quittieren werden.

Das ist schließlich schmerzhaft, wenn einem das Warten auf die Kurserholung nicht mehr mit einer Top-Dividendenrendite von über 8% versüßt wird. Dennoch dürfte sich das Warten meiner Meinung nach aus einem einfachen Grund lohnen.

Der Wohnungsbau in Deutschland kommt derzeit regelrecht zum Erliegen und damit verschärft sich die chronische Immobilienknappheit in den Städten von Jahr zu Jahr weiter. Mittel- bis langfristig spielt diese Angebots- und Nachfragedynamik stark in die Karten von Vonovia.

Hinzu kommt: Sollten wir in diesem Jahr noch in eine tiefe Rezession schliddern, dürfte sich die Aktie des Bochumer Konzerns ohnehin im Nu verdoppeln, da die Zinsen in einem solchen Szenario wieder sinken dürften.

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