Vonovia-Aktie: Trendwende gerät außer Sichtweite
Die Vonovia-Aktie (WKN: A1ML7J) ist Objekt vieler Spekulationen und viele Anleger erhoffen sich hier einen Turnaround. Allerdings sieht es aktuell nicht danach aus. Ist die Trendwende bei dem Immobilienkonzern erst einmal außer Sichtweite?
Vonovia mit Sitz in Bochum verwaltet und vermietet Wohnungen in Deutschland, Österreich und Schweden. Durch die Übernahme des Konkurrenten Deutsche Wohnen ist das Unternehmen zum größten Immobilienkonzern Europas avanciert mit über 550.000 Wohneinheiten. Der Börsenwert des DAX-Konzerns liegt derzeit bei 14 Milliarden €.
Immobilienpreise fallen weiter
Wie eine Erhebung des Statistischen Bundesamts zeigt, sind die Immobilienpreise im Q1 2023 im Vergleich zum Vorjahr um rund 6,8% gefallen. Dies ist der stärkste Rückgang innerhalb von zwölf Monaten seit dem Jahr 2000.
Vor allem in den Metropolregionen wie München, Berlin & Co. verloren Eigentumswohnungen, aber auch Häuser sehr deutlich an Wert, während sich die Immobilien auf dem Land etwas stabiler halten konnten. Als Ursache nannte das Statistische Bundesamt vor allem die hohen Zinsen und die Inflation.
Portfolioschmälerung oder Kapitalerhöhung
Vor allem Aktionären eines Titels sollte diese Nachricht Sorgen bereiten, nämlich denen von Vonovia. Das Unternehmen ist nicht nur auf der Bilanz von diesen Abwertungen betroffen, sondern auch im operativen Geschäft. Da Vonovia eine Kapitalerhöhung vermeiden will, hat man damit angefangen, Teile des Portfolios zu verkaufen, um die Refinanzierung zu stemmen.
Allerdings könnte das mit fallenden Immobilienpreisen zu massiven Buchverlusten führen und den Konzern in eine Abwärtsspirale treiben. Deswegen wird das Unternehmen vermutlich früher oder später erwägen müssen, ob eine Kapitalerhöhung am Ende des Tages nicht vielleicht doch der bessere Schritt ist.
Aber was bedeutet das für das Papier und die Aktionäre?
Kein Potenzial – Viel Volatilität
Wirft man einen Blick auf das aktuelle Umfeld, das geprägt ist von Rezessionsangst und steigenden Zinsen, stehen die Chancen nicht gut für Vonovia. Zwar zeigen sich Analysten wie Goldman Sachs mit Kurszielen von um die 35 € immer wieder bullish, warnen aber selbst vor massiver Volatilität in den kommenden sechs Monaten.
Deshalb sollten sich Anleger meiner Meinung nach von Vonovia in der kommenden Zeit besser fernhalten. Zwar erscheint das Unternehmen nach dem Absturz extrem günstig bewertet, doch das bedeutet keineswegs, dass es hier im Laufe von Marktverwerfungen nicht noch tiefer gehen kann.
Dagegen ist aber die Upside aufgrund der hohen Zinsen begrenzt, was für die Aktie aktuell keinen Investment-Case zulässt.
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