Vonovia, MTU, Adidas, Volkswagen, Mercedes-Benz: DAX-Überblick
Der DAX (WKN: 846900) ist am Dienstag deutlich zurückgefallen. Vor dem Feiertag am Mittwoch büßte das größte deutsche Börsenbarometer mehr als 180 Punkte ein und ging -1,03% tiefer mit 17.932 Punkten aus dem Handel. Gefragt waren die Papiere von Vonovia und MTU, Autowerte wie Volkswagen und Mercedes-Benz rutschten ans DAX-Ende. Wie geht es weiter nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank?
Die deutschen Standardwerte starteten etwas höher in den Tag. Wie schon am Montag fiel der Eröffnungskurs aber mit dem Tageshoch zusammen. Von den Freitagabend-Tiefs bei 18.154 Punkten prallte der Markt nach unten ab und schloss in den Auftaktminuten das entstandene Gap.
Nach einem Rücksetzer bis auf 18.014 Punkte erholten sich die Kurse gegen Mittag zunächst, fielen am Nachmittag aber wieder deutlich zurück. Nach einer Erholung kam es im späten Handel zu einem weiteren Abverkauf, das Tagestief wurde kurz vor Börsenschluss bei 17.920 Punkten markiert.
Deutsches BIP legt stärker zu als erwartet
Positive Signale für den Aktienmarkt kamen zunächst von der Konjunkturseite. Die deutsche Wirtschaft ist im ersten Quartal wieder gewachsen. Das Plus fiel dabei mit 0,2% auch etwas stärker aus als erwartet. Ökonomen hatten im Schnitt nur mit einem Anstieg um 0,1% gerechnet.
Auch in der Eurozone legte das BIP mit einem Plus von 0,3% wieder etwas zu. Dagegen verharrte die Inflationsrate auf dem Niveau des Vormonats und lag im April bei 2,4%. Die Kernrate, die schwankungsanfällige Lebensmittel- und Energiepreise ausklammert, ging aber weiter zurück. Die Inflations- und Konjunkturdaten dürften an der erwarteten Zinssenkung im Juni nichts ändern.
Autowerte unter Druck
Getrübt wurde die Stimmung hierzulande durch schwache Autowerte. Im DAX belegten die Papiere von Volkswagen und Mercedes-Benz mit Verlusten von -4,64% bzw. -5,15% die letzten Plätze.
Mercedes hat im ersten Quartal schwächer abgeschnitten als erwartet und einen Umsatzrückgang sowie einen Ergebniseinbruch vermeldet. In der Pkw-Sparte ist die Marge deutlich geschrumpft. Auch bei Volkswagen gab es eine rückläufige Geschäftsentwicklung und die Erwartungen wurden verfehlt. Die Wolfsburger bestätigten zwar die Jahresziele, diese erscheinen nun aber zunehmend ambitioniert.
Verluste verzeichnete auch der Sportartikelhersteller Adidas, dessen Aktien um -2,54% sanken. Eckdaten zum ersten Quartal waren bereits vorher bekannt. Sie wurden genauso wie die kürzlich erfolgte Prognoseanhebung bestätigt. Anleger nahmen nach dem starken Lauf Gewinne mit, frei nach dem Börsenmotto „Sell the facts“.
MTU und Vonovia auf der Kaufliste
Die Aktien von MTU gewannen nach Zahlen +0,67%. Trotz einer etwas enttäuschenden Umsatzentwicklung lag das operative Ergebnis über den Konsensschätzungen. Für das Gesamtjahr kalkuliert der Triebwerkshersteller trotz des Rückrufs zahlreicher Airbus-Triebwerke weiterhin mit Rekordergebnissen.
An der DAX-Spitze thronten die Papiere von Vonovia mit einem Tagesplus von fast +4%. Deutschlands größter Wohnungskonzern hat einen guten Jahresstart hingelegt und nach einem Milliardenverlust im vergangenen Jahr wieder einen Gewinn erzielt. Überdies hob das Unternehmen die Prognose für den Anstieg der Mieteinnahmen in diesem Jahr an.
Fed-Entscheid im Blick
Während am Mittwoch hierzulande die Börsen geschlossen blieben, ging der Handel in New York weiter. Im Fokus stand dabei der Fed-Entscheid am Abend.
Die US-Notenbank hat den Leitzins wie erwartet in der Spanne von 5,25 bis 5,50% belassen und betont, dass der Prozess der Inflationsbekämpfung länger dauert als ursprünglich gedacht. In den USA bleibt die Teuerungsrate auf einem hartnäckig hohen Niveau. Gleichzeitig signalisierten die obersten Währungshüter aber, dass Zinssenkungen in diesem Jahr weiterhin auf der Agenda stehen.
Die Märkte drehten nach den Aussagen der Fed zunächst deutlich ins Plus, gaben die Gewinne im späten Handel aber wieder ab. S&P 500 und Nasdaq 100 beendeten den Tag im Minus, der Dow Jones hielt sich im Plus.
DAX fällt wieder zurück
Der DAX hat am Dienstag einen kräftigen Rücksetzer hinnehmen müssen, begünstigt durch teils enttäuschende Firmenbilanzen und schwache Vorgaben aus New York. Zudem agierten Anleger im Vorfeld des Fed-Entscheids am Mittwoch verhalten.
Auf der Oberseite stellt weiterhin die Marke von 18.200 Punkten einen hartnäckigen Widerstand dar. Hier wird sich in den kommenden Tagen entscheiden, ob die Rallye wieder Schwung aufnehmen kann. Bei einem Break nach oben wäre ein Anstieg zum Rekordhoch von Anfang April möglich.
Auf der Unterseite erweist sich bislang der volumenstarke Bereich um 17.900 Punkte als wichtiger Support. Zusätzlichen Halt bietet dabei die 50-Tage-Linie (SMA50), die bei 17.906 Punkten verläuft und nun einem weiteren Test unterzogen werden könnte.
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