Vorwerk-Aktie: Das könnte den Kurs beflügeln
Seit dem Absturz im Februar bewegt sich die Friedrich Vorwerk-Aktie in einem Seitwärtstrend. Die Geschäftszahlen des ersten Quartals sorgen am Dienstag anfangs für einen hohen Kursanstieg, der aber schnell wieder verpufft ist. Aktuell notiert das Papier um +2,2% höher bei 10,70 €. Hoffnung auf eine weitere Stabilisierung macht die Ertragsprognose – kann das den Kurs beflügeln?
Die Friedrich Vorwerk Group SE, kurz Vorwerk, ist ein führender Anbieter im Bereich der Energieinfrastruktur. Hierzu zählen Konzipierung, Realisierung und Inbetriebnahme komplexer Energienetze für Gas-, Strom- und Wasserstoffanwendungen. Das Unternehmen hat den Hauptsitz im niedersächsischen Tostedt. Die Marktkapitalisierung beträgt 211 Millionen €.
Sehr gute Auftragslage
Die Geschäftszahlen des ersten Quartals zeigen ein sehr unterschiedliches Bild. Einerseits ist die zukünftige Entwicklung durch sehr hohe Auftragseingänge geprägt, diese erhöhten sich um 67% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 207 Millionen €. Der gesamte Auftragsbestand zum Quartalsende liegt bei 449 Millionen €, das ist der höchste Wert in der Unternehmensgeschichte.
Der Umsatz in den ersten drei Monaten verbesserte sich um 25% auf 73 Millionen €. Hier macht sich die hohe Nachfrage seitens der Infrastrukturanbieter bemerkbar. In Deutschland ist der Ausbau der Infrastruktur für Gas- und Stromleitungen dringend erforderlich.
Geringe Profitabilität
Problematisch ist weiterhin die geringe Profitabilität, diese hat sich gegenüber dem Vorjahresquartal weiter verringert. Das operative EBITDA ist von 9,1 Millionen € auf 5,6 Millionen € gesunken. Das bereinigte EBIT reduzierte sich auf 1,2 Millionen €, die sich daraus ergebende EBIT-Marge beträgt 1,7%. Insgesamt ist die Ertragslage unbefriedigend, dass sie schlecht ausfiel, wurde am Markt erwartet.
Das Unternehmen kommentierte die Entwicklung so:
Die deutlich gesunkene Profitabilität resultiert aus unterschiedlichen temporären Effekten, zu denen neben den Preissteigerungen bei Energie, Material und Fremdleistungen auch ein überproportional hoher Anteil an Projektnachlaufarbeiten gehört, der vor allem im Zusammenhang mit den kritischen Energieinfrastrukturprojekten steht, die unter hohem Zeitdruck bis Ende des Jahres 2022 in Betrieb genommen worden sind.
Prognose bestätigt
Die Jahresprognose wurde bestätigt, demnach soll der Umsatz zurückgehen, aber oberhalb von 300 Millionen € liegen. Die operative EBITDA-Marge bleibt bei dem Vorjahresniveau, die bereinigte EBIT-Marge dagegen soll deutlich unter dem Vorjahreswert von 9,2% liegen.
Wie geht es jetzt weiter mit der Vorwerk-Aktie?
Dass der Kurs nicht wieder schnell ansteigt, war zu erwarten. Gut ist jedoch, dass eine Bodenbildung bei dem jetzigen Niveau eingetreten ist. Der Kurs bewegte sich zuletzt in einer Range von rund 10,5 bis 11 €.
Wichtig ist jetzt, dass die Ertragslage sich verbessert. Das Management hat angedeutet, dass dies im weiteren Jahresverlauf geschieht. Erst wenn diese Entwicklung in den folgenden Quartalen ersichtlich wird, ist mit einem Kursanstieg zu rechnen. In diesem Artikel bin ich auf den Kursrückgang bereits eingegangen.
Langfristig interessant
Bei dem jetzigen Niveau und den verbesserten Aussichten ist das Papier für langfristig orientierte Anleger interessant. Die hervorragende Auftragslage zeigt, dass die Leistungen des Spezialunternehmens sehr gefragt sind.
Der Wert eignet sich zudem gut als Depotbeimischung, neben der Chance auf steigende Kurse beträgt die momentane Dividendenrendite 1,1%.
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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Friedrich Vorwerk Group. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.