Vorwerk-Aktie: Jetzt noch kaufen oder warten?

Ertragslage deutlich verbessert
21.08.24 um 8:57

Die Aktie von Friedrich Vorwerk (WKN: A255F1) befindet sich seit Februar letzten Jahres in einem langfristigen Aufwärtstrend. Damit ist der damalige Kurseinbruch aufgrund mangelnder Profitabilität wieder aufgeholt. Zum Börsenbeginn am Mittwoch steht sie aktuell bei 21 €. Was ist hier weiterhin zu erwarten?

Friedrich Vorwerk Group

Wieder stark profitabel

Der Vorwurf der mangelnden Profitabilität gilt nicht mehr. Nachdem sich im ersten Quartal die Ertragslage verbessert hatte, wurde diese im zweiten Quartal nochmals deutlich übertroffen. Momentan ist der Bedarf an einer neuen Infrastruktur so groß, dass das Tostedter Unternehmen die Preise vorgeben kann. Das Ergebnis wurde im Quartals- und Halbjahresbericht vom 14. August sichtbar.

Der Umsatz verbesserte sich im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 27% auf 117,4 Millionen €. Auf Sicht des ersten Halbjahres stieg der Umsatz um 17,2% auf 194,1 Millionen €. Hierzu trugen alle Segmente bei.

Deutlich besser entwickelte sich die Ertragslage. Das operative EBITDA wuchs im zweiten Quartal überproportional um 120% auf 17,7 Millionen €. Im ersten Halbjahr lag der Anstieg bei 80% auf 24,4 Millionen €. Das Nettoergebnis verdreifachte sich auf 9,5 Millionen €.

Damit ist das Unternehmen wieder zurück in der Erfolgsspur. Basis für diese gute Entwicklung ist der um 28% gestiegene Auftragseingang von 407,7 Millionen € in den ersten sechs Monaten. Darunter befinden sich Großaufträge für die Offshore-Stromtrassen.

Prognose erhöht

Erfreulich ist, dass auch für das zweite Halbjahr mit einer stabilen Geschäftsverbesserung gerechnet wird. Vor diesem Hintergrund wurde die Umsatzprognose von 380 auf 410 Millionen € erhöht. Der gesamte Auftragsbestand lag zum Ende des zweiten Quartals bei 1,2 Milliarden €, damit ist die Auslastung für die nächsten drei Jahre gesichert.

Bei der EBITDA-Marge wird mit einem Wert im oberen Bereich von 11 bis 13% gerechnet. Dies dürfte eine konservative Einschätzung sein. Im ersten Halbjahr lag sie bei 12,6% und im zweiten Quartal sogar bei 15,1%.

Korrektur abwarten

Auch wenn die Aktie derzeit einen guten Flow hat, sollte der Blick auf die weitere Entwicklung realistisch bleiben. Der Anstieg kann sich zwar noch etwas fortsetzen, jedoch ist in dem jetzigen Kursniveau die positive Entwicklung überwiegend eingepreist.

Anleger, die zu einem deutlich niedrigeren Kurs eingestiegen sind und gute Gewinne erzielten, sollten über eine Gewinnrealisierung nachdenken. An Gewinnmitnahmen ist noch niemand verarmt und es dürften auch wieder günstigere Einstiegschancen kommen.

Aus meiner Sicht ist das weitere Potenzial vorerst begrenzt, mittel- und langfristig bin ich jedoch positiv eingestellt. Der Bedarf an einer besseren Infrastruktur für Strom und Gas ist noch lange nicht gedeckt.

Mein Fazit: Anleger sollten vorerst an der Seitenlinie abwarten.

ℹ️ Friedrich Vorwerk in Kürze

  • Die Friedrich Vorwerk Group SE, kurz Vorwerk, ist ein führender Anbieter im Bereich der Energieinfrastruktur. Hierzu zählen die Konzipierung, Realisierung und Inbetriebnahme komplexer Energienetze für Gas-, Strom- und Wasserstoffanwendungen.
  • Das Unternehmen hat den Hauptsitz im niedersächsischen Tostedt.
  • Die Marktkapitalisierung beträgt 418 Millionen €.

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